Wanderfalke

(Falco peregrinus)
Lebensraumansprüche

Ursprüngliche Lebensräume des Wanderfalken sind Felswände in Mittel- und Hochgebirgen sowie Steilküsten. Als Kulturfolger brütet der Flugjäger heute an hohen Gebäuden in städtischen Bereichen, an Industriebauwerken (Schornsteine) oder Fernmeldemasten. An entsprechenden Stellen angebrachte Nistkästen werden gerne angenommen. Die Eier werden direkt auf dem Boden von Felsnischen oder Nistkästen abgelegt. Gerade die in Städten angesiedelten Falken jagen oft auch über dem Stadtgebiet, fliegen aber auch in die offene Landschaft. Die Nahrung besteht vor allem aus mittelgroßen Vögeln (Ringeltauben, Krähen, Dohlen, Stare).

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Nach der Wiedereinbürgerung des Wanderfalken in Nordrhein-Westfalen zeigte die Art eine stark positive Tendenz. Im Zusammenhang mit der Bereitstellung von Nistkästen an Türmen oder hohen Gebäuden kam es 2009 zur ersten Brut des Wanderfalken im Kreis Gütersloh. Als Brutplatz wurde ein Nistkasten auf dem Fernmeldeturm im Zentrum der Stadt Gütersloh gewählt. Dieser Brutstandort ist seitdem beständig besetzt.

Hilfsmaßnahmen

Die Wiederansiedlung von zahlreichen Wanderfalkenpaaren in NRW zeigt, wie wichtig aktive Schutzbemühungen speziell für diese Art sind. So haben das Verbot von bestimmten Pestiziden und das konstante Monitoring der letzten Horste gezeigt, dass sich auch vom Aussterben bedrohte Tierarten wieder erholen können. Trotz der positiven Entwicklung sollten weitere Bemühungen, wie das Anbringen von Nisthilfen und ein regelmäßiges Monitoring an den bekannten Horsten weiter erfolgen. Auch eine aufklärende Öffentlichkeitsarbeit kann beim Schutz von Greifvögeln helfen.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die größte Gefährdungsursache für den Wanderfalken war in der Vergangenheit die Verfolgung und Aushorstung der Vögel. Zudem kam es durch den Einsatz von stark toxischen Pestiziden (vor allem DDT) zu hohen Brutverlusten. Heute wirken sich vor allem Störungen an den Brutplätzen durch Kletterer oder andere Freizeitaktivitäten sowie Wartungsarbeiten an Industrieanlagen negativ aus.