Waldschnepfe

(Scolopax rusticola)
Lebensraumansprüche

Die Waldschnepfe lebt in reich strukturierten Laub- und Mischwäldern mit Lichtungen oder Schneisen. Die Muldennester werden meist direkt auf dem Boden angelegt und bestehen aus Material der direkten Nestumgebung. Die Männchen führen zur Dämmerungszeit ihre Singflüge an Waldrändern oder Lichtungen aus. Die Nahrung der Waldschnepfe besteht vor allem aus bodennah lebenden Kleintieren, wobei sie vorzugsweise Regenwürmer und Insekten aus der Streuschicht aufnimmt. Als Standvogel oder Kurzstreckenzieher ist die Waldschnepfe bei uns auch im Winter anzutreffen.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Aufgrund der überwiegend nächtlichen Aktivität der Waldschnepfe liegen nur wenige Beobachtungsdaten vor und unsere Kenntnisse über die Verbreitung sind als sehr lückenhaft anzusehen. Bislang liegen Brutzeitbeobachtungen nur aus dem Ostmünsterland vor. Aus den Feuchtwiesenschutzgebieten konnten entsprechende Nachweise für das „Vermolder Bruch“ und „Am Lichtebach“ (Gütersloh-Niehorst) erbracht werden. Ein regelmäßiges Vorkommen ist aus dem Waldgebiet Patthorst bei Steinhagen bekannt. Die Mischwaldbestände weisen feuchte Bodenstellen auf und Grünlandparzellen gliedern den Waldkomplex, so dass hier geeignete Strukturen für die Waldschnepfen vorhanden sind. Stärker durch Nadelbaumbestände geprägt sind die Waldbereiche nördlich von Greffen (Gemeinde Harsewinkel). Die Waldschnepfe kommt hier in der durch Feldgehölze untergliederten Landschaft vor. Vergleichbare Waldbestände gibt es im Kreis Gütersloh auch an anderen Stellen, aber nur aus dem Raum nördlich von Rheda-Wiedenbrück liegen noch Einzelmeldungen vor. Zu erwarten sind Vorkommen u.a. in den Waldgebieten bei Herzebrock-Clarholz und Rheda-Wiedenbrück sowie im Holter Wald (Schloß Holte-Stukenbrock).

Hilfsmaßnahmen

Die Waldschnepfe benötigt störungsarme reich strukturierte Wälder. Feuchte Waldareale und Altholzbestände sollten erhalten bleiben. Aus den bekannten Waldschnepfenrevieren und anderen, zur Brut geeigneten Waldgebieten, sollten Freizeitaktivitäten weitestgehend herausgehalten werden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Waldschnepfe ist eine Art, die in den letzten Jahren spürbare Bestandseinbußen erfahren hat. Sie wird in der Roten Liste von NRW daher als „gefährdet“ eingestuft. Die größte Gefährdungsursache ist eine zu intensive Waldbewirtschaftung, da oft gerade Altholzbestände einen lückigen, für die Nahrungssuche geeigneten Bodenbewuchs aufweisen. Zudem stellen die forstwirtschaftlichen Arbeiten und die Freizeitaktivitäten der Menschen einen erheblichen Störfaktor für die sehr scheuen Vögel dar.