Knäkente

(Anas querquedula)
Lebensraumansprüche

Die Knäkente bevorzugt Kleingewässer mit dichter Ufervegetation als Brutplatz. Derartige Gewässer sind vor allem in Feuchtwiesen, Niedermooren und Sümpfen zu finden. Auch naturnahe Teiche bzw. Teichanlagen sowie überschwemmte Wiesen mit verschilften Staugräben können besiedelt werden. Entscheidend sind ungestörte Brutbereiche mit Deckung bietender Vegetation. Bei der Nahrungsaufnahme wird vorwiegend die Oberfläche von seichten Gewässern und Gräben nach Pflanzenteilen und kleineren Insekten abgesucht.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Die Knäkente tritt in ganz NRW als seltener Brutvogel und Durchzügler auf. Im Kreis Gütersloh kann die Art während der Zugzeiten u.a. sporadisch an den Kleingewässern der Feuchtwiesenschutzgebiete oder an Abgrabungsgewässern beobachtet werden. Aufgrund ihrer speziellen Lebensraumansprüche konnte sie in den letzten Jahren nur im NSG Rietberger Fischteiche mehrfach als Brutvogel nachgewiesen werden. Weitere Brutnachweise gelangen im NSG „Versmolder Bruch“ und im NSG „Große Wiese“ (Gütersloh-Friedrichsdorf).

Hilfsmaßnahmen

Die Brutmöglichkeiten in geeigneten Feuchtgebieten können durch Förderung von Verlandungszonen an Gewässern sowie die Anlage von flachen Kleingewässern (Blänken) verbessert werden. Potenzielle Brutbereiche müssen von Störungen, z.B. durch Freizeitnutzungen (Angeln, Jagdausübung, Hunde ausführen) freigehalten werden.
Auch wenn für die Knäkente das Hauptaugenmerk in Deutschland auf dem Erhalt der Brutgebiete liegt, sollten internationale Bemühungen unterstützt werden, den derzeit nach EU-Recht noch legalen Abschuss gefährdeter Arten auf den Zugwegen und in den Winterquartieren zu unterbinden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Knäkente wird in der Roten Liste für NRW als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Sie gilt als „streng geschützt“ und steht im Art.4 (2) der Vogelschutz-Richtlinie.
Ausschlaggebend für den geringen Bestand der Knäkente im Kreis Gütersloh ist der Mangel an grundwassernahen Feuchtgebieten mit flach überstauten Wiesenbereichen und krautigen Kleingewässern. Der Großteil an geeigneten Brutgebieten ging aber bereits Mitte des letzten Jahrhunderts durch Gewässerregulation und Trockenlegung von Feuchtgebieten verloren. Die Knäkente reagiert sehr empfindlich auf Störungen in der Brutzeit.