Löffelente

(Anas clypeata)
Lebensraumansprüche

Die Löffelente hat gerne viel Deckung und bevorzugt daher kleine, offene Wasserflächen mit Schilf oder anderer Ufervegetation zum Verstecken. Sie besiedelt Kleingewässer, verschilfte Gräben, aber auch Niedermoore, Feuchtwiesen und langsam fließende Flussarme mit Verlandungszonen. Auch vom Menschen geschaffene Gewässer wie z.B. Fisch- oder Klärteiche sind geeignet, wenn naturnahe Uferbereiche vorhanden sind. Die Löffelente brütet erst spät im Jahr (Brutbeginn Mai bis Juli), so dass bis in den August hinein Weibchen mit Jungen beobachtet werden können.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Ein Mangel an geeigneten Lebensräumen ist im Kreis Gütersloh der Hauptgrund für die Seltenheit der Art. Abgesehen von einem Paar im NSG „Versmolder Bruch“ im Jahr 2006 konnte die Löffelente bislang nur in den „Rietberger Fischteichen“ und der „Rietberger Emsniederung“ nachgewiesen werden. Die „Rietberger Fischteiche“ sind das einzige Gebiet mit regelmäßigen Bruten der Löffelente. Bislang zwei Nachweise liegen aus der angrenzenden Emsniederung vor, wo sich die Art an Wiesenblänken und breiten Gräben aufhält. Insgesamt sind die Brutpaarzahlen im Vogelschutzgebiet jedoch rückläufig. Die Löffelente ist in NRW ein seltener Brutvogel mit etwa 50 – 90 Brutpaaren.

Hilfsmaßnahmen

In den Brutgebieten sollte diese Art vor Störungen durch Freizeitnutzungen (Angler, Jäger) geschützt werden. Außerdem müssen unbedingt die Brutgebiete erhalten und die Qualität des Lebensraumes erhöht werden. Ein hoch anstehender Grundwasserstand ist erforderlich, wodurch im Frühjahr Überschwemmungsbereiche in den Wiesenflächen entstehen, die von den Löffelenten zur Nahrungsaufnahme aufgesucht werden. Verlandungszonen an Still- und Fließgewässern sollten gefördert werden, um geeignete Brutplätze zu schaffen.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Löffelente wird in der Roten Liste für NRW als „stark gefährdet“ eingestuft. Sie gilt als „besonders geschützt“ und steht in Art.4 (2) der Vogelschutz-Richtlinie.
Als Hauptgefährdungsursache sind bei den Löffelenten die Störungen in der Brutzeit zu sehen. Eine zweite wichtige Gefährdungsursache ist der Verlust von Feuchtgebieten mit kleinen, offenen Wasserflächen und genügend Ufervegetation als Deckung. Oft gibt es durch Grundwasserabsenkung und Drainagen eine Veränderung des Wasserhaushaltes im Feuchtgebiet und durch Schadstoff- und Nährstoffeinträge eine Verschlechterung der Gewässergüte.