Wasseramsel

(Cinclus cinclus)
Lebensraumansprüche

Die Wasseramsel brütet an rasch fließenden, sauberen Fließgewässern mit steinigem oder kiesigem Flussbett und einzelnen über die Wasseroberfläche herausragenden Steinen. Wichtig sind eine ständige Wasserführung und eine ausreichende Nahrungsgrundlage aus Wasserinsekten, Krebstieren und Würmern. Als Brutplatz werden Nischen oder Höhlen im Uferbereich benötigt. Oftmals werden die Nester in Mauernischen von Brücken, Mühlen oder Wehren angelegt, auch künstlich angebrachte Nisthilfen werden angenommen.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Es sind nur wenige regelmäßige Vorkommen der Wasseramsel im Kreis Gütersloh bekannt. Hierzu zählen die Bruten im NSG „Furlbachtal“ (Schloß Holte-Stukenbrock) und an der Dalke im Bereich des NSG „Große Wiese“ (Stadt Gütersloh). Nach einer zeitweisen Verschmutzung der Dalke waren die beiden Reviere zwischenzeitlich für mehrere Jahre aufgegeben worden, seit 2009 ist zumindest ein Revier wieder besetzt. Weitere Nachweise der Wasseramsel gelangen an der Wapel, am Ölbach und am Laibach (Tatenhauser Wald), ohne das konkrete Brutnachweise vorliegen. Im Teutoburger Wald fehlt die Art, denn es fehlen Fließgewässer mit ausreichender Wasserführung im Sommer. Ältere Beobachtungen liegen lediglich aus dem Hesseltal vor. Auch im Ravensberger Hügelland sind nur wenige geeignete Fließgewässer vorhanden. Ein aktueller Brutnachweis liegt vom Schwarzbach bei Werther vor, wobei sich der Brutplatz knapp auf Bielefelder Gebiet befand.

Hilfsmaßnahmen

Wichtig sind der Erhalt und die Wiederherstellung naturnaher Bachläufe. Die Wasserqualität der Fließgewässer sollte durch eine Verringerung der Schadstoffeinträge durch Industrie und Landwirtschaft weiter verbessert werden. Die Anlage von Gewässerrandstreifen an Ackerflächen kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. Bei der Renaturierung von Gewässern mit ausreichender Fließgeschwindigkeit können Solgleiten aus Steinschüttungen interessante Bereiche zur Nahrungssuche von Wasseramseln sein. Das Anbringen von Nisthilfen oder der Einbau von Niststeinen in neue und alte Brücken ist für eine Ansiedlung der Wasseramsel ebenfalls von großer Bedeutung. Bei der Renovierung von Mühlen und Wehren sollte auf den Erhalt von Nistnischen geachtet werden.



Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Bestände der Wasseramsel haben in einigen Teilen von NRW wieder zugenommen. Sie wird in der aktuellen „Roten Liste“ von NRW 2008 daher weiterhin als „ungefährdet“ geführt.
Bedroht ist die Wasseramsel durch den Verlust ihrer Nahrungsgebiete und der Brutplätze. Eine zu starke Verunreinigung der Gewässer führt zu Problemen bei der Nahrungssuche (Trübung des Wassers). Durch den Ausbau von Fließgewässern werden naturnahe Uferbereiche mit Ruheplätzen und Stillwasserzonen beseitigt oder die Fließgeschwindigkeit wird herabgesetzt. Der Neubau von Brücken und Wehren kann zu einem Verlust an Brutnischen führen und auch die Restaurierung alter Mühlen geht oft zu Lasten der Wasseramsel.