Moorfrosch

(Rana arvalis)
Lebensraumansprüche

Der Moorfrosch besiedelt nur Gebiete mit hoch anstehendem Grundwasser, wie sumpfige Feuchtwiesen, Moore oder Auebereiche. Als Laichgewässer werden besonnte, teilweise verkrautete Flachgewässer bevorzugt. Der Moorfrosch laicht sehr früh im Jahr, je nach Witterung schon ab Anfang März. Nach der Laichzeit hält er sich in Seggenrieder-, Flutrasen- oder Weichholzaubereichen auf. Die Überwinterung erfolgt an Land in frostfreien Erdnischen oder Wurzelbereichen in feuchten Gehölzbeständen.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Das einzige Vorkommen im Kreis Gütersloh liegt im NSG Rietberger Fischteiche und den angrenzenden Bereichen der Rietberger Emsniederung. Bei den Erfassungen der letzten Jahre wurden etwa 80-100 rufende Männchen festgestellt.

Hilfsmaßnahmen

Im Bereich des Rietberger Moorfrosch-Vorkommens („In den Marken“) wurden in den letzten Jahren zahlreiche Pflegemaßnahmen, wie Freistellen von Gewässern oder Ausschieben von Senken durchgeführt. Die weitere Optimierung der Laichgewässer in den Rietberger Fischteichen und auch Neuanlage von flachen, besonnten Kleingewässern sind aber zwingend notwendig, um den Bestand zu erhalten. Auch eine Verschlechterung durch Intensivierung der Nutzung im Sommerlebensraum muss verhindert werden. Weitere Flächen in diesem Bereich sollten erworben und einer extensiven Nutzung zugeführt werden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Gefährdungen gehen von der Verbuschung und der damit einhergehenden Beschattung und Verschlammung der Laichgewässer aus. Weitere Gefahren sind durch die Intensivierung der Nutzung auf privaten Wiesenflächen gegeben. Auch kleinere Trockenlegungen, etwa durch verschärfte Grabenunterhaltung, sind unbedingt zu vermeiden.
Da es sich bei der Rietberger Population um die einzige im weiteren Umkreis (nächstes Vorkommen: Truppenübungsplatz Senne) handelt, muss der Bestand als leicht zu gefährden angesehen werden. So könnte etwa durch Unfälle oder unsachgemäßen Einsatz von Dünge- oder Spritzmitteln ein so kleiner Bestand akut gefährdet werden.