Fadenmolch

(Triturus helveticus)
Lebensraumansprüche

Der Fadenmolch, der kleinste heimische Schwanzlurch, ist vor allem ein Bewohner der bewaldeten Mittelgebirge. Er bevorzugt Laichplätze, die kühles, klares Wasser enthalten. Dies sind oft durch Quellen oder Quellbäche gespeiste Kleingewässer. Es werden aber auch Wiesengräben, Staugewässer, in Wiesen oder Weiden gelegene Tümpel und sogar wassergefüllte Fahrspuren angenommen. Präferiert werden dabei Gewässer in Waldrandnähe, die halbschattig liegen und eine mäßige Verkrautung aufweisen. Als Landlebensraum wird die offene Landschaft weitgehend gemieden und Laubwaldbereiche bevorzugt.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Der Fadenmolch kommt im Kreis Gütersloh in enger Anlehnung an den Teutoburger Wald vor. Größere Vorkommen sind aus Borgholzhausen (bei Haus Brinke und Berghausen) und Halle (Eggeberg) bekannt. Aus Werther (Wertherberg) liegen ebenfalls Nachweise vor.

Hilfsmaßnahmen

Bei den Hilfsmaßnahmen stehen der Erhalt und die Optimierung der bekannten Laichgewässer im Vordergrund. Bei hohem Fischbesatz ist eine Abfischung sinnvoll. Eine Neuanlage von Gewässern im Umfeld der Fadenmolchvorkommen ist anzustreben. Es muss unbedingt darauf geachtet werden, dass diese Teiche möglichst frei von Fischen bleiben.
Daneben ist die Umwandlung von Nadel- in Laubmischwaldbestände in den Lebensräumen dieses Molches von Bedeutung.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Der Fadenmolch gilt in den Mittelgebirgsbereichen von NRW als derzeit nicht gefährdet. Bedingt durch seine speziellen Ansprüche an klares, nicht zu warmes Wasser kommen für den Fadenmolch aber meist nur eine geringe Anzahl an potenziellen Fortpflanzungsbiotopen in Frage. Hierbei spielt auch die Konkurrenz mit den größeren Molcharten, vor allem Teich- und Bergmolch eine Rolle, die in den Teichen der offenen Landschaft dominieren. Eine Gefährdung geht somit vor allem von negativen Veränderungen an den Laichgewässern aus. Fischbesatz, oder eine Verschlammung und Verlandung von Teichen oder die Asphaltierung bzw. Schotterung von Waldwegen verschlechtern die Fortpflanzungsbedingungen. Da der Fadenmolch in seiner Landphase den Laubmischwald bevorzugt, wirken sich Nadelholzaufforstungen in den Sommerlebensräumen ebenfalls negativ aus.