Südliche Binsenjungfer

(Lestes barbarus)
Lebensraumansprüche

Diese wärmeliebende Art (Verbreitungsschwerpunkt im Mittelmeerraum) ist eine Charakterart von kleinen, flachen Stillgewässern mit ausgeprägtem Verlandungsgürtel, die häufig einen stark wechselnden Wasserstand aufweisen und im Sommer sogar trocken fallen können. Fortpflanzungsgewässer sind meist stark besonnte Stillgewässer in der offenen Landschaft. Geringe Beschattung durch Gehölze oder Röhricht wird toleriert. Die Eiablage erfolgt meist über dem Wasser in binsenartige Sumpfpflanzen.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Die Südliche Binsenjungfer trat erst seit 1994 vermehrt in Ostwestfalen in Erscheinung.

An vielen Blänken in sechs von 13 Feuchtwiesenschutzgebiete des Kreises Gütersloh nachgewiesen. Verbreitungsschwerpunkte liegen in den NSGs "Feuchtwiesen Hörste", "Feuchtwiesen Vennheide", "Versmolder Bruch" und "Rietberger Emsniederung".

Hilfsmaßnahmen

  • Neuanlage von kleinen, flachen Stillgewässern (Blänken)

  • Regelmäßiges Freistellen von bereits vorhandenen Blänken (außerhalb der Flugzeit, d.h. nach September)

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Landesweit inzwischen auf der Roten Liste (Lanuv 2010) als ungefährdet eingestuft, aber von Schutzmaßnahmen abhängig.

Da der ursprüngliche Lebensraum „Flusslandschaft“ in unseren Breiten fehlt, ist die Art stark auf Ersatzlebensräume angewiesen. Dies können Blänken oder vergleichbare Kleingewässer sein.