Blauflügel-Prachtlibelle

(Calopteryx virgo)
Lebensraumansprüche

Die Blauflügel-Prachtlibelle zählt mit ihrer metallisch-glänzenden Körperfärbung und ihren Flugkünsten zu den schönsten heimischen Libellen. Als Fließgewässerart ist sie typischerweise in den Oberläufen (Untere Forellen- bis Äschenregion) von Bächen anzutreffen. Die Larven entwickeln sich über mehrere Jahre im Gewässer und bevorzugen einen mittlere Sommertemperatur von 13-18°C. Der Mindestgehalt an Sauerstoff muss 6mg/l betragen. Dementsprechend bevorzugen die Larven einen Gewässergütebereich von I-II (gering bis mäßig belastet).


Verbreitung im Kreis Gütersloh

Die Blauflügel-Prachtlibelle ist inzwischen kreisweit an  mehreren Bächen wie beispielsweise Ems, Lichtebach, Hasselbach und Rodenbach zu finden. Die Zunahme in den letzten Jahren spricht für eine Verbesserung der Wasserqualität an zahlreichen Bächen.


Hilfsmaßnahmen

Die Renaturierung von Fließgewässern stellt eine wichtige Maßnahme dar, um die Strukturvielfalt eines Bachsystems zu erhöhen. Insbesondere die Befestigung der Ufer mit heimischen Erlen ist eine Pflegemaßnahme, um im ufernahen Wurzelgeflecht Rückzugsgebiete für Larven zu schaffen.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Art ist auf der aktuellen Roten Liste (LANUV 2011) in die Vorwarnliste zurückgestuft worden. Die Gefährdungsursachen lauten ähnlich wie bei der Gebänderten Prachtlibelle: Der Ausbau von noch intakten, strukturreichen Fließgewässern sowie deren Verschmutzung und dadurch bedingte Sauerstoffverringerung. Der Temperaturanstieg nach Einleitungen oder Durchfluss von Stillgewässer (z.B. Sandfangteiche oder fischereilich genutzt Gewässer) stellt insbesondere für diese auf sauerstoffreiche Gewässer angewiesene Art, ein Problem dar.