Gewöhnliches Sonnenröschen

(Helianthemum nummularium)
Lebensraumansprüche

Das niedrigwüchsige, aber durch seine großen, leuchtend gelben Blüten dennoch auffällige Gewöhnliche Sonnenröschen findet sich auf basenreichen, mageren, meist flachgründigen Standorten. Es kann sich dabei um Halbtrockenrasen, aber auch extensiv genutzte Weiden sowie Waldränder handeln. Für das Gedeihen der Art muß der Standort möglichst sonnig und trocken sein. Besonders gern steht das Sonnenröschen an sonnigen Böschungen und lückig bewachsenen südexponierten Waldsäumen.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Da das Gewöhnliche Sonnenröschen basenreiche Standorte besiedelt, sind seine Vorkommen im Kreis Gütersloh auf den Bereich der beiden Kalkzüge des Teutoburger Waldes beschränkt. Hier sind aktuell nur noch Relikt-Standorte auf dem Muschelkalkzug in Isingdorf und auf dem Plänerkalkzug bei Halle (Steinbruch am Storkenberg, NSG "Steinbruch Schneiker") bekannt.

Hilfsmaßnahmen

Neben dem Erhalt der verbliebenen Magerrasenflächen und der Freistellung bereits verbuschter ehemaliger Halbtrockenrasen sind das Offenhalten von sonnigen Wegböschungen und das Entwickeln von ausreichend breiten Waldsäumen in südexponierten Lagen vordringliche Hilfsmaßnahmen für das Überleben des Gewöhnlichen Sonnenröschens.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Das Gewöhnliche Sonnenröschen ist in der Roten Liste NRW sowohl landesweit als auch für das Weserbergland als "gefährdet" eingestuft. Im Kreis Gütersloh steht die Art kurz vor dem Aussterben, wenn nicht kurzfristig Maßnahmen zum Erhalt ihrer letzten verbliebenen Standorte und zur Wiederbesiedlung geeigneter Flächen unternommen werden. Die Ursachen für den starken Bestandsrückgang in den vergangenen Jahrzehnten liegen vor allem in der Verbuschung von Halbtrockenrasen und sonnigen Böschungen infolge von Nutzungsaufgabe, andererseits aber auch in der Intensivierung der Nutzung (Düngung) auf etlichen Magerrasenflächen. Als zusätzliches Gefährdungspotential tritt in unserem Raum hinzu, daß die Art im Teutoburger Wald die Nordwest-Grenze ihres gesamten europäischen Verbreitungsgebietes erreicht und dadurch besonders anfällig gegenüber negativen Einflüssen ist.