Heil-Ziest

(Betonica officinalis)
Lebensraumansprüche

Der Heil-Ziest, eine dekorative, purpurrot blühende Pflanze, wurde früher vielfältig in der sogenannten Volksmedizin verwendet. So diente er als Heilmittel u.a. bei Magen- und Darmbeschwerden, aber auch bei Gicht und Rheuma sowie Entzündungen im Hals- und Rachenbereich. Der Heil-Ziest wächst in magerem Grünland auf sandigen oder lehmigen Böden sowie an sonnigen Wald- und Gebüschsäumen, Straßenrändern und Grabenböschungen.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Im Kreis Gütersloh weist der Heil-Ziest eine auffällige Verbreitung auf. Seine Vorkommen liegen mit einer Ausnahme sämtlich in einem Streifen von Harsewinkel über Herzebrock-Clarholz bis nach Rheda-Wiedenbrück. In diesem Bereich, der sich sowohl über das Ost- als auch das Kernmünsterland erstreckt, weist die Art noch etliche Fundorte auf. Daneben existiert noch ein bekanntes Vorkommen des Heil-Ziests in Versmold-Knetterhausen. Aus dem Ravensberger Hügelland, in dem die Art ebenfalls beheimatet ist, gibt es innerhalb der Kreisgrenzen keinen aktuellen Nachweis.

Hilfsmaßnahmen

Wichtigste Hilfsmaßnahme ist der Erhalt und die Entwicklung von extensiv bewirtschaftetem Magergrünland sowie der Schutz magerer Säume entlang von Gehölzen, Wegen und Gräben.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Der Heil-Ziest wird in der Roten Liste NRW sowohl landesweit als auch für das Weserbergland und die Westfälische Bucht als "gefährdet" geführt. Im Kreis Gütersloh ist die Art, obwohl sie in Teilbereichen noch zerstreut vorkommt, auch angesichts ihrer Bindung an magere, wechselfeuchte Standorte ebenfalls als gefährdet einzustufen.