Der Rundblättrige Sonnentau ist eine kleine, unauffällige Hochmoorpflanze mit einer außer-gewöhnlichen Anpassung an die dort herrschende starke Stickstoffarmut. Zur Ergänzung der normalen Stoffaufnahme über die Wurzeln fängt er kleine Insekten mit den zähklebrigen Drüsenhaaren seiner Blätter und verdaut sie anschließend mit Hilfe eines Verdauungssekretes. Die abgesonderte Flüssigkeit läßt die rötlichen Drüsenhaare an den Blättern auffällig in der Sonne glitzern. Angesichts seines sehr niedrigen Wuchses ist der Rundblättrige Sonnentau auf Bereiche innerhalb der Moor- oder Feuchtheidevegetation angewiesen, die nur lückig bewachsen sind.

Die letzten verbliebenen Reste mooriger Standorte sind unbedingt zu erhalten und durch großzügig bemessene Pufferzonen vor Nährstoffeintrag aus angrenzenden landwirtschaftlich genutzten Flächen zu schützen.

Der Rundblättrige Sonnentau ist in der Roten Liste NRW landesweit als "gefährdet", für die Westfälische Bucht sogar als "stark gefährdet" eingestuft. Im Kreis Gütersloh ist die Art aufgrund der sehr wenigen aktuellen Fundorte und kleinen Bestände sogar als vom Aussterben bedroht anzusehen. Verschärfend kommt hinzu, daß die möglichen Wuchsorte des Sonnentaus sehr kleinflächig sind und dieser aufgrund seiner engen Lebensraumansprüche nicht in andere Landschaftsbereiche ausweichen kann. Die Hauptursache für die Gefährdung liegt in der fast vollständigen Zerstörung der Moore und Feuchtheiden und ihrer anschließenden Umwandlung in Acker oder Intensivgrünland bzw. Aufforstung.