Silbergras

(Corynephorus canescens)
Lebensraumansprüche

Das Silbergras hat seinen Namen von den silbrig im Licht glänzenden Blütenständen. Es ist ein Erstbesiedler trockener offener Sandböden, der somit eine wichtige Funktion zur Befestigung des Sandes gegen Winderosion erfüllt. Es ist auf saure und sehr stickstoffarme Standorte angewiesen, die es auf Sandmagerrasen oder an mageren Waldrändern antrifft. Das Silbergras bildet auf geeigneten Standorten oft Reinbestände aus, die sich dann langsam zu artenreicherer Magerrasenvegetation weiterentwickeln.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Das Silbergras kommt im Kreis Gütersloh entsprechend seiner Standortansprüche nur in der Sandebene des Ostmünsterlandes vor, wo es mit etlichen Fundorten noch recht verbreitet ist, meist allerdings nur in geringer Zahl auf kleinen Flächen auftritt.

Hilfsmaßnahmen

Die verbliebenen Sandmagerrasen und mageren sandigen Wegränder sind dringend in ihrer Struktur zu erhalten und vor Stickstoffeintrag zu schützen. Da das Silbergras als besonders konkurrenzschwache Pionierart auf offene bis sehr lückig bewachsene Sandbereiche angewiesen ist, sollte an seinen Standorten gegebenenfalls von Zeit zu Zeit kleinflächig die Vegetation abgeschoben werden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Das Silbergras ist in der Roten Liste NRW sowohl landesweit als auch für die Westfälische Bucht als "gefährdet" aufgeführt. Auch für den Kreis Gütersloh ist das Silbergras angesichts der meist sehr kleinen, auf Reliktflächen wachsenden Bestände als gefährdet anzusehen. Durch die Zerstörung der meisten mageren Sandflächen in den vergangenen Jahrzehnten ist auch der Lebensraum des Silbergrases weitgehend verloren gegangen. Die aktuell verbliebenen kleinflächigen Standorte sind besonders stark durch den Stickstoffeintrag von benachbarten Agrarflächen bedroht.