Teufelsabbiß

(Succisa pratensis)
Lebensraumansprüche

Der Teufelsabbiß ist eine dekorative Pflanze, die im Spätsommer und Herbst in der Feuchtwiesenlandschaft blau-violette Farbtupfer setzt und in dieser schon blütenärmeren Jahreszeit eine beliebte Nektarquelle für Schmetterlinge, vor allem für das bedrohte Blutströpfchen, darstellt. Sein etwas ungewöhnlicher Name rührt von der am unteren Ende wie abgebissen aussehenden Hauptwurzel her, von der man in früherer Zeit annahm, der Teufel hätte sie von unten abgebissen. Der Teufelsabbiß ist ein Bewohner von Moor- und Magerwiesen und findet sich heute vor allem an nährstoffarmen Graben- und Wegrändern im Feuchtgrünland.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Der Teufelsabbiß ist im Kreis Gütersloh im Bereich der Westfälischen Bucht (auch im Kernmünsterland) noch an etlichen Stellen vertreten. Aus dem Ravensberger Hügelland und dem Teutoburger Wald liegen dagegen innerhalb der Kreisgrenzen keine aktuellen Fundorte vor. Ein deutlicher Verbreitungsschwerpunkt der Art liegt im Raum Halle/Steinhagen. Besonders zu bedenken ist jedoch, daß es sich in den meisten Fällen um Restbestände mit nur ein oder wenigen Exemplaren handelt, so daß die Verbreitungskarte stark über die tatsächliche Gefährdung der Art hinwegtäuscht.

Hilfsmaßnahmen

Die verbliebenen Reliktstandorte des Teufelsabbisses sind dringend vor zu hohem Stickstoffeintrag aus benachbarten Flächen zu schützen. Nicht zuletzt aufgrund des hohen Wertes der Pflanze als Nahrungsquelle für bedrohte Falterarten sollte zudem unbedingt auf eine Mahd während ihrer Blütezeit verzichtet werden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Der Teufelsabbiß ist in der Roten Liste NRW sowohl landesweit als auch für die Westfälische Bucht und das Weserbergland als „gefährdet“ eingestuft. Auch im Kreis Gütersloh ist die Art trotz der noch relativ weiten Verbreitung als gefährdet anzusehen. Hauptursache für den starken Rückgang des Teufelsabbisses in den letzten Jahrzehnten ist die großflächige Intensivierung des Feuchtgrünlandes, die in vielen Bereichen infolge von Düngereintrag auch die letzten Magerstandorte entlang der Gräben vernichtet hat.