Zweifarbfledermaus

(Vespertilio murinus)
Lebensraumansprüche

Die Zweifarbfledermaus ist bei uns vorwiegend in der Nähe von Städten und Siedlungen zu finden. Zur Jagd werden angrenzende Grünlandflächen, Waldungen und Gewässer angeflogen. In städtischen Bereichen werden auch Insekten unter Straßenlaternen gejagt. Zweifarbfledermäuse können zwischen Sommer- und Winterquartier Strecken von mehr als 1000 km zurücklegen. Die Wochenstuben sind oft in Gebäuden zu finden, z.B. Rollladenkästen, Zwischendächern von Häusern oder in Scheunen. Die Überwinterung findet meist an hohen Gebäuden wie Kirchen und Hochhäuser statt

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Verhalten und Fortpflanzung:
Wochenstubenzeit: Mai - August, Geburt: April - Juni, meist 2 Jungtiere, Ausflug der Jungtiere aus dem Quartier: mit 4 Wochen

Sonstige Ansprüche: Als ursprüngliche "Felsfledermaus" ist die Zweifarbfledermaus mehr als andere Arten im Herbst und Winter an Städte und Siedlungen gebunden, wo Hochhäuser gewissermaßen als Ersatz für die Felsenquartiere angenommen werden.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

In NRW selten und wohl nur als Durchzügler und Überwinterer vorkommend.
Aus dem Kreis Gütersloh ist lediglich ein Zwischenquartier bekannt. An der Universität in Bielefeld ist ein seit vielen Jahren beflogener Balz- und Überwinterungsplatz.

Hilfsmaßnahmen

  • Erhalt bestehender Quartiere: Die Zweifarbfledermaus ist wie alle Fledermäuse, die Gebäudequartiere beziehen davon abhängig, dass bei Sanierungen Fugen und Spalten erhalten bleiben und Dachböden geöffnet werden – vor allem an hohen Gebäuden wie Kirchen oder Hochhäusern.

  • Um nahrungsreiche Jagdgebiete zu erhalten, sollten Wälder mit hohem Altholzanteil sowie Feuchtgebiete mit Gehölz- und Gewässerstrukturen gefördert werden.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

§§ streng geschützt; FFH-RL Anhang IV; Rote Liste NRW (2011): D (unzureichende Datengrundlage)

  • Durch Sanierungen von Gebäuden gehen Hangplätze verloren (Entfernung von Spalten und Hohlräumen)

  • Verluste durch Kollisionen an Straßen

  • Vergiftung durch Holzschutzmittel in Gebäudequartieren