Mit der über den LWL Naturfonds geförderten Stelle sollen langfristig neue Zielgruppen gewonnen und insbesondere die Themen Biodiversität, Artenkenntnis und Artenschutz verstärkt in den Vordergrund gerückt werden. Die Angebote der Biostation sollen in diesen Themenbereichen breiter aufgestellt werden, auch hinsichtlich Inklusion und neuer Medien.
Die Stellenbesetzung erfolgte am 01.10.2023 mit einer
wöchentlichen Stundenzahl von 19,5 Stunden.
Ansprechpartner: Cordula Großekathöfer
Wir schützen was wir kennen und schätzen!
Zielgruppen der Bildungsarbeit: Schüler:innen ab der 3. Klasse, Schüler:innen mit Förderbedarf (Inklusion), Lehrerfortbildung, Familien, Erwachsenengruppen
Die
Biologische Station Gütersloh / Bielefeld wird im Rahmen der Bildung
für nachhaltige Entwicklung für ältere Schüler und Erwachsene ihr
Angebot um Veranstaltungen zum Erwerb von Artenkenntnis und zum besseren
Verständnis von ökologischen Zusammenhängen erweitern.
Das NSG Rieselfelder Windel eignet sich aufgrund seiner großen
biologischen Vielfalt hervorragend als Lernort für Schulklassen, um sich
mit dem Thema Artenvielfalt auseinander zu setzen. Die Bedeutung einer
artenreichen Kulturlandschaft für den Erhalt der Biodiversität kann hier
erlebt werden. Bereits in ihrem Bestand gefährdete Tier- und
Pflanzenarten und durch Klimaänderungen eingewanderte Lebewesen werden
ebenfalls in den Fokus gerückt. Die eigenen Handlungsmöglichkeiten
sollen erweitert werden.
Einblicke in die Projektarbeit:
BieNe-ProjektDie
biologische Station Bielfeld Gütersloh ist Projektpartner des BieNe Projektes.
Ein Projekt in Trägerschaft der Biologischen Station Paderborn Senne e.V. und
des Naturwissenschaftlichen Vereins Bielefeld und Umgegend e.V. . Im Rahmen des
Projekts sollen neben Informations- und Beratungsleistungen für die breite
Öffentlichkeit auch Artenschutzmaßnahmen im Rahmen von vier Schaugärten
umgesetzt werden. Einer dieser Schaugärten soll auf dem Gelände der
Biologischen Station Gütersloh Bielefeld entstehen. Der bisherige Garten soll
umgestaltet und dadurch noch insektenfreundlicher werden. Der Garten und der
schon lange vorhanden Wildbienenstand wird bereits jetzt für Veranstaltungen
rund um das Thema Bienen eingesetzt. Im Rahmen der LWL Projektförderung wurde ermöglicht an mehreren Treffen der Kooperationspartner teilzunehmen, schon fertig gestaltete Gärten für die Ideenfindung zu besichtigen und auch mehrere vor-Ort Termine an der Biostation zu begleiten, sowie Unterstützung bei der Bestandsaufnahme der bereits im bestehenden Garten vorhandenen Arten zu leisten. |
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Gerade
für die höheren Klassen fehlt noch ein adäquates Programm. Dieses soll nun
entwickelt werden und besonders bienenfreundliche Pflanzen und deren
Blühzeiträume inklusive der Anpassungen der blütenbesuchenden Insekten (nicht
nur der Wildbienen) in den Blick nehmen. Auch die Folgen des menschengemachten
Klimawandels und ihre Bedeutung für diese extrem spezialisierten
Blüten-Insekten Partnerschaften werden in diesem Zusammenhang mit aufgegriffen.
Vor der Fertigstellung des Programms steht aber die Fertigstellung des
Schaugartens, damit die dann vorhandenen Möglichkeiten auch mit eingearbeitet
werden können. Ein Einsatz von digitalen Bestimmungshilfen in dem Programm ist denkbar, ist aber auch abhängig von den aktuellen Möglichkeiten vor Ort und dem Digitalisierungsgrad der teilnehmenden Schule (Vorhandensein von Tablets und entsprechenden Bestimmungsapps). | |
NATUR.PUR | |
Im
Rahmen eines Tagesseminars und der Begleitung jeweils zweier Vorstellungstage
plus weiterer einrahmender Veranstaltungen und individueller Hilfestellung
werden die Wanderführer:innen der proWirtschaft Gt jährlich ins Jahresthema
(2024 Artenvielfalt Schwerpunkt Tiere, 2025: Vielfalt der Lebensräume, 2026: noch offen) eingeführt und
beraten. Die Wanderführer:innen sollen auf verschiedenen geführten Wanderungen
in allen dem Kreis Gütersloh zugehörenden Gemeinden das jeweilige Jahresthema
aufgreifen und an die Teilnehmenden vermitteln. So soll neben der Wanderfreude
auch ein Interesse an der Vielfalt von Tieren und Lebensräumen geweckt, das
genaue Hinsehen gefördert und die individuelle Artenkenntnis sowohl bei den
Wanderführer:innen als auch den Teilnehmenden erhöht werden. | |
Jubiläum am Bauernhausmuseum | |
Zum
Jubiläum des Trägervereins gab es ein buntes Fest mit verschiedenen Ständen
diverser Akteure aus Natur- und Umweltschutz. Die Biostation
Gütersloh-Bielefeld konnte sich dank der Projektförderung neben einem Infostand
mit Mitmachaktionen zum Thema Artenvielfalt beteiligen. Besucher konnte ihr Wissen zu Pflanzen und Schmetterlingen des Halbtrockenrasens der Ochsenheide testen. Es gab ein Zuodnungs-Spiel mit Makroaufnahmen, um die Faszination für Details zu wecken und die Möglichkeit eigenen Entdeckungen auf dem Gelände über Becherlupen, Binos und Ferngläser zu machen. Als Bastelaktion wurde eine Wildbienenbastelei angeboten. Unter Zuhilfenahme einer einfachen Bestimmungshilfe konnten aus Wolle und Erlenzapfen unterschiedliche Hummeln gestaltet werden. | |
Mit
den Schüler:innen mehrerer 7. Klassen einer weiterführenden Schule wurden 2024 im
Rahmen des Projektsnach einer Wanderung mit Schwerpunkt "Was bedeutet praktischer Naturschutz" Bestimmungsübungen an einer Glatthaferwiese in Werther
vorgenommen. Es wurde die App idLogics eingesetzt, da diese einen
Bestimmungsschlüssel verwendet, der die Schüler:innen zum genauen Hinsehen
animiert, Fachbegriffe vertieft und auch offline genutzt werden kann, sowie auch
klassische Bestimmungsliteratur. Die Schüler:innen arbeiteten in Kleingruppen
und erfassten vom Wegrand aus möglichst viele Pflanzen. Vertiefend wurden noch
einzelne Pflanzen und ihre Details gezeichnet. Ebenso wurde mit einer 5. Klasse der Zusammenhang von Insekten und Blüten innerhalb eines Projekttages thematisiert. Im Rahmen der Veranstaltung wurde ein Spaziergang im Schulumfeld gemacht, dort vorhandene Pflanzen vorgestellt, mit in die Klasse genommen, dort wurden die Pflanzen dann noch einmal in Partnerarbeit durch die Schüler:innen selbst bestimmt. Auch hier kamen neben Bestimmungsbüchern die Schultablets mit der APP idLogics zum Einsatz. Im Anschluss wurden Samenkugeln hergestellt. In beiden Fällen lag der Augenmerk auf der Wahrnehmung der Vielfalt im eigenen Lebensumfeld, um möglichst durch Wiederentdecken das gewonnene Wissen zu festigen und Interesse an der Vielfalt der Arten zu fördern. | Bestimmungsübungen in Werther |
Ernährungs- und Landwirtschaftsprojekt Langenberg | In
diesem Projekt wollen auf Anregung von Herrn Venker-Metarp vor allem Langenberger Landwirte zusammen mit
Kindertageseinrichtungen und Schulen das Verständnis von Natur und den
Zusammenhängen zu Ernährung und Lebensmittelproduktion bei Kindern fördern. Die
Kinder sollen möglichst beginnend mit dem Kindergarten jedes Jahr an einem
Projekt teilnehmen, so dass nach und nach ein Wissensaufbau erfolgen kann und
durch die Wiederholung Wissen gefestigt werden kann, was sich bestenfalls dann
in verändertem Handeln widerspiegelt. Durch die Verteilung der Themen auf
unterschiedliche Anbieter, hauptsächlich aus dem landwirtschaftlichen Bereich,
soll sich der Aufwand für den einzelnen in überschaubaren Rahmen halten, so
dass die Angebote kostenlos oder sehr kostengünstig von den entsprechenden
Einrichtungen wahrgenommen werden können. Die Biologische Station engagiert sich im Rahmen der Projektförderung, indem sie pädagogische Unterstützung für die verschiedenen Projekte anbietet, um besonders den Wert der Vielfalt und der Bedeutung einer nachhaltigen Landwirtschaft als Grundlage für unsere Ernährung hervorzuheben. |
Bielefelder Kulturwandertage 2024Die
Biologische Station Gütersloh Bielefeld bot im Rahmen der Bielefelder
Kulturwandertage im Jahr 2024 zwei verschiedene Programme auf und um die
naturpädagogische Fläche an der Ochsenheide an, die auch gut angenommen worden
sind. Im Programm „LandArt-Walderfahrung“ erlebten die Schülerinnen und Schüler den Wald und seine Vielfalt mit allen Sinnen, um danach den Wald auch als kreativen Gestaltungsraum für ein LandArt-Projekt zu nutzen. Sie hörten bewusst Vogelstimmen und das Summen der Insekten, den Wind in den Bäumen und sahen die Vielfalt der Farben und Formen, fühlten weiches Moos und raue Flechten auf rissiger Baumrinde, rochen den Waldboden, schmeckten Brennnessel-Tee, nahmen aber auch die Folgen menschlicher Eingriffe, wie Spuren von Fahrzeugen im Boden und die damit einhergehende Bodenverdichtung, wahr. | |
Im Programm „Kunstwerkstatt Natur“ wird der Wald als Rohstofflieferant unter
anderem für Schnitzholz und Naturfarben erlebt und es werden mit Geduld und
Geschick eigene praktische oder/und schöne Gegenstände hergestellt. Für die Biologische Station werden mit dem Programm neue Zielgruppen im Bereich der weiterführenden Schulen erschlossen. Es werden Kinder und Jugendliche angesprochen, die mit sehr verschiedenen Bildungshintergründen in die Natur kommen. Insbesondere inklusive Klassen, Förderklassen und internationale Klassen erleben so den Wald von verschiedenen Seiten und auch als Raum der für jeden den Platz bietet, den er gerade braucht, einen Raum, der nicht ausschließt. Das nehmen auch die Lehrkräfte wahr, was auch zu einer Wertschätzung des Waldes und damit der Natur als sinnvolle Lernumgebung führt. | |
Jahresprogramm 2025 | |
Das
Jahresprogramm der Biologischen Station wurde für 2025 um mehrere Kurse die auf
die Faszination und Entwicklung von Artenvielfalt abstellen erweitert. So gibt
es im Februar einen Kurs zur Veredelung von Apfelbäumen, von dem wir uns den
Erhalt sowohl alter Sorten als auch der Technik des Veredelns im privaten
Rahmen erhoffen. Fledermausführungen (Kooperation mit dem NABU Bielefeld) im Sommer und Pilzwanderungen (Kooperation mit der AG Mykologie des Naturwissenschaftlichen Vereins für Bielefeld und Umgegend e.V.) im Herbst jeweils sowohl für Erwachsene als auch für Familien ergänzen den Kalender um Lebewesen, die sonst eher im Verborgenen walten. Das Jahresprogramm ist ab Januar 2025 hier herunterladbar, direkt zu den aktuellen Veranstaltungen kommen Sie hier. |