Schnatterente

(Anas strepera)
Lebensraumansprüche

Die Schnatterente bevorzugt stehende oder langsam fließende Gewässer mit dichter Ufervegetation, in der sie genug Schutz und Deckung für ihr Nest hat. Solche Bedingungen sind in naturnahen Fischteichen und Abgrabungsgewässern sowie in Altarmen und Altwässern von Flüssen gegeben. Eine große Bedeutung für die Nahrungssuche hat das Vorkommen einer reichhaltigen Unterwasservegetation.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Die Schnatterente kommt in NRW erst seit 1979 vor. Im Kreis Gütersloh sind bislang nur zwei Brutgebiete bekannt: die „Rietberger Fischteiche“ und die „Rietberger Emsniederung“. In den Fischteichen ist die Art seit 1999 mit jährlich steigender Brutpaarzahl (15 Brutpaare im Jahr 2009) vertreten. Im Zuge der Bestandszunahme kam es 2007 und 2008 zu Einzelbruten in der angrenzenden Emsniederung. Beobachtungen an verschiedenen Sandabgrabungen (z.B. NSG Emssee) und Freizeitgewässern lassen vermuten, dass es bereits einzelne Brutpaare an anderen Stellen des Kreisgebietes gibt bzw. in absehbarer Zeit geben wird. Auch auf überschwemmten Wiesen und an Wiesenblänken tritt die Art lokal auf (z.B. NSG Versmolder Bruch).

Hilfsmaßnahmen

Von besonderer Bedeutung ist der Erhalt und die Schaffung von geeigneten Brutgebieten durch den Schutz bzw. die Entwicklung von Altarmen, Auen und anderen Gewässern mit dichter Ufervegetation und Röhrichten. Störungen an den Nistplätzen müssen unterbleiben. Das Anlegen von geeignete Pufferzonen, wie Extensivgrünland oder Brachestreifen im Bereich der Brut- und Nahrungsgewässer wirkt sich günstig auf den Nährstoffeintrag aus und trägt zur Beruhigung des Brutgebietes bei.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Schnatterente wird in der Roten Liste für NRW als „nicht gefährdet“ eingestuft, da sie eine positive Bestandsentwicklung zeigt. Sie gilt als „besonders geschützt“ und steht in Art.4 (2) der Vogelschutz-Richtlinie.
Ein großes Problem ist der Mangel an Gewässern mit ausgedehnten, störungsarmen Verlandungszonen. Wegen fehlender Pufferzonen kommt es bei vielen Still- und Fließgewässern zu einer Verschlechterung der Gewässergüte durch einen zu hohen Nährstoff- oder Biozideintrag. Störungen durch die Jagd, den Angelsport oder andere Freizeitaktivitäten machen potenziell geeignete Brutplätze wertlos.