Sperber

(Accipiter nisus)
Lebensraumansprüche

Der Sperber bevorzugt zum Brüten dichte Misch- und Nadelbaumbestände, vor allem Fichtenanpflanzungen, in denen er ausreichend Deckung findet. Ein freier Anflug zum Horst über Schneisen oder Wege sollte gewährleistet sein. Der Sperber jagt vornehmlich in halboffenen Landschaften mit einzelnen Gebüschen, Feldgehölzen und Wildhecken. Er ist auf die Jagd von Kleinvögeln spezialisiert. Diese kommen in ausreichender Zahl nur in einer abwechslungs- und strukturreichen Kulturlandschaft vor. Zum Jagen fliegt der Sperber auch Gehöfte und Siedlungsgebiete an. Vereinzelt brütet er auch in Siedlungsnähe und Parkanlagen, wenn dort geeignete Brutmöglichkeiten vorhanden sind.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Der Sperber ist in NRW das ganze Jahr zu beobachten. Im Kreis Gütersloh sind bisher keine systematischen Erfassungen durchgeführt worden. Die vorliegenden Daten erlauben daher keine Aussagen zu Bestandsdichten, deuten aber an, dass er im gesamten Kreisgebiet anzutreffen ist.

Hilfsmaßnahmen

Eine Erhöhung des Strukturreichtums der Landschaft durch die Anlage von Hecken, Säumen und Brachen wirkt sich über eine Zunahme der Kleinvogelpopulationen positiv auf den Sperber aus. Aber auch der Schutz der Brutplätze und die Vermeidung von Störungen besonders während der Brutzeit müssen gewährleistet werden. Größere Glasfronten sollten durch entsprechende Maßnahmen vogelsicher umgestaltet werden.


Fördermaßnahmen für Feldvögel im Kreis Gütersloh:

Öko-Regelungen / ECO-Schemes

  • freiwilliges Aufstocken der nichtproduktiven Fläche aus der Konditionalität

Vertragsnaturschutz 

  • selbstbegrünte Ackerbrache
  • naturschutzgerechte Pflege und Ergänzungspflanzung von Streuobstwiesen 
  • Pflegemaßnahmen von Hecken

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Der Sperber wird in der Roten Liste für NRW als „nicht gefährdet“ eingestuft. In der Bundesartenschutzverordnung ist er als „streng geschützte Art“ aufgeführt.
Der Sperber deckungsreiche Brutplätze bevorzugt, können durch Holzeinschlag oder Windwurf Brutbereiche verloren gehen. Auch Störungen durch zunehmende Freizeitaktivitäten im Wald können ein Verlassen des Nistplatzes zur Folge haben. Die Intensivierung der Landnutzung und der Rückgang kleinvogelreicher Lebensräume (Siedlungen mit Nutz- und Ziergärten und Kleinviehhaltung) verschlechtern die Nahrungsbedingungen. Aufgrund seiner Jagdweise treten beim Sperber häufig Verluste durch Anflüge an Scheiben (Wintergärten, Terrassenfenster) auf.