Kreuzkröte

(Bufo calamita)
Lebensraumansprüche

Die unscheinbare und tagsüber meist verborgen lebende Kreuzkröte macht an warmen Frühlingsabenden durch den Chorgesang der Männchen auf sich aufmerksam, der dank der großen kehlständigen Schallblasen kilometerweit zu hören ist. Die Kreuzkröte laicht bevorzugt in flachen und sonnenexponierten Gewässern mit geringem Pflanzenwuchs, welche sie heute fast nur noch in Abgrabungen findet. Die Kreuzkröte ist ein sehr mobiles Tier, das auf der Suche nach geeigneten Laichgewässern sehr weite Strecken zurücklegen kann.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Größere Bestände der Kreuzkröte kommen im Kreis Gütersloh aktuell nur im Bereich von Stukenbrock vor. Einzelne Nachweise gelangen in Harsewinkel. Populationen in angrenzenden Bereichen zum Kreis sind noch bei Bad Laer (Niedersachsen) und im Füchtorfer Moor, beides im Grenzbereich zu Versmold bekannt.

Hilfsmaßnahmen

Die wichtigste Maßnahme für das Überleben der Kreuzkröte ist die Festsetzung der Folgenutzung "Naturschutz" bei Abgrabungen. Um einen Verlust der Laichgewässer infolge der raschen Verlandung zu verhindern, ist von Zeit zu Zeit ein flaches Ausschieben der Gewässer erforderlich. Im Bereich der bekannten Vorkommen in den oben genannten Nachbargemeinden ist bei einer mobilen Art wie der Kreuzkröte eine Ausbreitung in den Kreis Gütersloh hinein möglich. Hierzu müssen gezielt flache, sonnenexponierte Gewässer angelegt werden, die eine Vernetzung geeigneter Biotope gewährleisten.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Kreuzkröte ist in der Roten Liste NRW landesweit als "gefährdet", für die Westfälische Bucht sogar als "stark gefährdet" ausgewiesen. Im Kreis Gütersloh ist die Art aufgrund ihrer wenigen aktuellen Vorkommen und der starken Gefährdung ihrer Lebensräume als vom Aussterben bedroht einzustufen. Die Hauptursache für die Gefährdung der Kreuzkröte liegt in der Vernichtung ihrer Laichbiotope durch die Verfüllung oder sonstige Rekultivierung (z.B. Aufforstung) von Sandgruben und Steinbrüchen. In Abgrabungen mit Naturschutz-Folgenutzung stellt die rasche Verlandung der flachen Gewässer ein großes Problem dar.