Sandäcker

Charakterisierung

Sandäcker finden sich bei uns auf nährstoffarmen Standorten im Ostmünsterland, die früher von bodensauren Eichen-Birkenwäldern bestanden waren. Nach Rodung des Waldes und anschließender Nutzung der Standorte als Äcker stellten sich auf diesen nährstoffarmen Standorten im Laufe der Zeit speziell hierauf angepaßte Ackerwildkräuter ein.

Insbesondere durch die Intensivierung der Landwirtschaft, d.h. gesteigerte Düngergaben und zunehmenden Herbizideinsatz, sind inzwischen die meisten der für die trockenen Bereiche des Ostmünsterlandes charakteristischen Sandäcker verschwunden. Die letzten bis heute erhaltenen Sandäcker im Kreis Gütersloh finden sich im NSG "Moosheide" und südlich von Stukenbrock.

Typische Floren-Vertreter

Als typische Ackerwildkraut-Gesellschaft der Sandäcker ist die Lämmersalat-Gesellschaft (Teesdalio-Arnoseridetum) zu nennen. In den (früheren) Heidegebieten mit ihren nährstoffarmen und sauren Sandböden war sie vor allem im Wintergetreide auf den extensiv genutzten Sandäckern weit verbreitet. Heute ist diese Gesellschaft akut vom Aussterben bedroht.

Typische Wildkrautarten der Sandäcker sind der Lämmersalat (Arnoseris minima), das Kahle Ferkelkraut (Hypochoeris glabra), das Begrannte Ruchgras (Anthoxanthum puelii) und der Bauernsenf (Teesdalia nudicaulis). Auch die dekorative Kornblume (Centaurea cyanus) steht gerne auf nährstoffarmen sandigen Äckern.

Gefährdung und Schutzmaßnahmen

Die typischen Arten der Sandäcker sind vor allem duch die intensive Düngung gefährdet, da die kleinwüchsigen Sandackerarten bei Aufdüngung ihrer Standorte von nährstoffliebenden Pflanzenarten regelrecht „überwachsen“ werden. Der langjährige Einsatz von Herbiziden gegen Ackerunkräuter hat ebenfalls zu einem Rückgang der typischen Pflanzengesellschaft der Sandäcker geführt.

Auf den wenigen verbliebenen Standorten typischer Sandacker-Arten sollte dringend vertraglich eine sehr extensive Bewirtschaftung ohne Düngung und Herbizideinsatz angestrebt werden. Ist dies nicht für die gesamte Fläche zu realisieren, sollten zumindest Ackerrandstreifen angelegt werden.