Elsbeere

(Sorbus torminalis)
Lebensraumansprüche

Die zu den Rosengewächsen gehörende Elsbeere ist eine wärmeliebende und lichtbedürftige Baumart. Sie bevorzugt aus diesem Grund südexponierte Laubwald-Standorte auf Kalkgestein und ist besonders charakteristisch für Waldbestände mit (ehemaliger) Niederwaldnutzung. Früher wurden die gerbstoffreichen und säuerlich schmeckenden Früchte der Elsbeere u.a. als Bierwürze genutzt, aber auch als Heilmittel gegen Durchfall oder Ruhr eingesetzt. Das rötlich-weiße, harte, aber gleichzeitig auch elastische Holz wurde zur Herstellung von Zollstöcken sowie Holzinstrumenten verwendet.

Verbreitung im Kreis Gütersloh

Die Elsbeere ist im Kreis Gütersloh ausschließlich auf dem Plänerkalkzug des Teutoburger Waldes vertreten. Hier sind aktuell nur noch wenige Relikt-Vorkommen am Lotteberg, Großen Berg und Hellberg sowie südöstlich des Gartnischberges bekannt.

Hilfsmaßnahmen

An den letzten verbliebenen Reliktstandorten der Elsbeere im Kreis Gütersloh sind durch Freistellen und Einzäunen der noch vorhandenen Exemplare sowie eine geeignete Waldbewirtschaftung günstige Keim- und Wuchsbedingungen für die Art zu schaffen. An geeigneten Standorten mit bis heute erhaltenem Niederwaldcharakter sollte zur Ergänzung des Bestandes eine gezielte Pflanzung von Jungbäumen erfolgen, wobei aber ausschließlich autochthones Pflanzgut aus benachbarten Vorkommen zu verwenden ist.

Gefährdung und Gefährdungsursachen

Die Elsbeere ist in der Roten Liste NRW sowohl landesweit als auch für das Weserbergland als "gefährdet" eingestuft. Für den Kreis Gütersloh ist die Art als akut vom Aussterben bedroht anzusehen. Bemühungen zum Schutz und zur Fortpflanzung der letzten verbliebenen Exemplare sind unbedingt erforderlich, um diese Charakterart der Laubwälder warmer Südhanglagen im Kreis zu erhalten. Die Haupt-Gefährdung für die sehr lichtbedürftige Baumart besteht in der in vielen Waldbereichen an den Südhängen des Plänerkalkzuges allmählich immer stärker werdenden Beschattung des Waldbodens infolge des Durchwachsens ehemaliger Niederwälder in Hochwald.