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Naturschutzgebiet Salzenteichsheide
01.01.1970
  Fuchs'sches Knabenkraut - an vielen Stellen im NSG Salzenteichsheide noch vertreten
 
Lage:
beiderseits der Gemeindegrenze in Borgholzhausen und Versmold

          Salzenteichsheide Lage des Gebietes (Grundkarte) (PDF, 1678 KB)
           Salzenteichsheide Lage des Gebietes (Luftbild) (PDF, 1332 KB
          Salzenteichsheide Verordnungstext (PDF, 146 KB

Größe: 75,4 ha

Unterschutzstellung: 29. November 1993

Das NSG "Salzenteichsheide" liegt zu etwa gleichen Teilen auf den Gebieten der Städte Borgholzhausen und Versmold an der Landesgrenze zu Niedersachsen. Der  Name des NSG entstand bereits sehr früh, als der damalige Herzog von Cleve, der auch den Beititel "Graf von Ravensberg" innehatte,  im Jahr 1556 veranlasste, das Gebiet zur Salzgewinnung zu nutzen. Um aus der Solequelle das Salz zu gewinnen, wurde das hervorsprudelnde Wasser in einem Quellbecken gesammelt und dann in die sogenannten Salzteiche geleitet. Die Verdunstung des Wassers durch Sonneneinstrahlung erhöhte den Konzentrationsgrad der Sole erheblich und das entstandene Konzentrat wurde von den Teichen abgeschöpft und schließlich in Siedepfannen erhitzt, bis nur noch das Salz übrig blieb. Hierfür wurde eine große Menge an Brennholz benötigt und durch den Holzeinschlag entstand eine offene Fläche, die durch Schafe beweidet wurde. Hierdurch konnten sich auf den damals ungedüngten, mageren Böden Heideflächen ausbilden, die bis Anfang dieses Jahrhunderts das damalige Landschaftsbild prägten.

Ab dem 18. Jahrhundert wurde in der  Salzenteichsheide zusätzlich Ton abgebaut und eine Ziegelei betrieben. Nach dessen Aufgabe wurden die Flächen vorerst sich selbst überlassen und die teilweise bis zu sechs Meter tiefen Ausgrabungen füllten sich mit Oberflächenwasser und bildeten eine Vielzahl kleiner Teiche und Senken, die maßgeblich zum heutigen Landschaftsbild des NSGs beitragen. Anfang der 60er Jahre wurde das Gelände an einen Fischverein verpachtet und die entstandenen Teiche wurden mit Nutzfischen besetzt und das übrige Gelände weitgehend sich selbst überlassen. Ab 1978 trat der Deutsche Bund für Vogelschutz (DBV), der heutige Naturschutzbund Deutschland (NABU), als Pächter der Flächen auf. Seitdem wurden regelmäßig Pflegemaßnahmen im Bereich des Natur- und Artenschutzes durchgeführt. 1993 wurde das Gebiet schließlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Durch einen Wechsel aus Waldparzellen mit landwirtschaftlichen Nutzflächen, sowie eine Vielzahl an eingestreuten Hecken, Gehölzen, Gräben und der kleinen Stillgewässer ergibt sich ein strukturreiches Landschaftsbild, welches einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet.


Blänke im NSG Salzenteichsheide mit Vorkommen vom Pillenfarn


Pillenfarn


Kleingewässer mit größerem Bestand des Übersehenen Wasserschlauches

Übersehener Wasserschlauch im NSG Salzenteichsheide




Margeritenwiese mit Fuchs*schem Knabenkraut und Großem Zweiblatt





Etwa die Hälfte des NSGs besteht aus Wald, welcher sich überwiegend aus Laubmischwald zusammensetzt. Als Unterwuchs findet man hier Heidelbeeren, Hexenkraut und Flattergras. Zudem nutzen Vogelarten wie der Waldlaubsänger und neben dem häufig vorkommenden Buntspecht auch der seltene Kleinspecht die Waldbereiche als Brutgebiet. Im Schutzgebiet brüten zudem auch der Kuckuck und die Hohltaube.






Die vielen Kleingewässer des NSGs bieten zahlreichen Amphibien und Libellen einen Lebensraum. So findet man hier sogar seltene Arten wie die Glänzende Binsenjungfer, die Südliche Binsenjungfer und das Kleine Granatauge. Auch der Kammmolch und der Teichfrosch sind in den Gewässern zu finden. Zudem konnten mehrere Süßwassermollusken nachgewiesen werden.


Als bemerkenswerte Pflanzenarten sind unter anderem Arten wie die TeichlinseÜbersehener Wasserschlauch, Fuchs´sches Kanbenkraut, Grünliche Waldhyazinthe, Tannenwedel, Pillenfarn, Flammender Hahnenfuß, Gelb-SeggeIgel-Segge, Schnabel-Segge sowie Natternzunge zu nennen. Arten wie die Kriech-WeideGlocken-Heide oder Englischer Ginster zeigen die früher hier ausgedehnte Heidelandschaft an.





 





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