Lage: beiderseits der Gemeindegrenze in Borgholzhausen und Versmold
Salzenteichsheide Lage des Gebietes (Grundkarte) (PDF, 1678 KB)
Salzenteichsheide Lage des Gebietes (Luftbild) (PDF, 1332 KB
Salzenteichsheide Verordnungstext (PDF, 146 KB
Größe: 75,4 ha
Unterschutzstellung: 29. November 1993
Das NSG "Salzenteichsheide"
liegt zu etwa gleichen Teilen auf den Gebieten der Städte Borgholzhausen und Versmold
an der Landesgrenze zu Niedersachsen. Der Name des NSG entstand bereits sehr früh, als
der damalige Herzog von Cleve, der auch den Beititel "Graf von
Ravensberg" innehatte, im Jahr 1556
veranlasste, das Gebiet zur Salzgewinnung zu nutzen. Um aus der Solequelle das
Salz zu gewinnen, wurde das hervorsprudelnde Wasser in einem Quellbecken
gesammelt und dann in die sogenannten Salzteiche geleitet. Die Verdunstung des
Wassers durch Sonneneinstrahlung erhöhte den Konzentrationsgrad der Sole
erheblich und das entstandene Konzentrat wurde von den Teichen abgeschöpft und
schließlich in Siedepfannen erhitzt, bis nur noch das Salz übrig blieb. Hierfür
wurde eine große Menge an Brennholz benötigt und durch den Holzeinschlag
entstand eine offene Fläche, die durch Schafe beweidet wurde. Hierdurch konnten
sich auf den damals ungedüngten, mageren Böden Heideflächen ausbilden, die bis
Anfang dieses Jahrhunderts das damalige Landschaftsbild prägten.
Ab dem 18. Jahrhundert wurde in der Salzenteichsheide zusätzlich Ton abgebaut und eine Ziegelei betrieben. Nach dessen Aufgabe wurden die Flächen vorerst sich selbst überlassen und die teilweise bis zu sechs Meter tiefen Ausgrabungen füllten sich mit Oberflächenwasser und bildeten eine Vielzahl kleiner Teiche und Senken, die maßgeblich zum heutigen Landschaftsbild des NSGs beitragen. Anfang der 60er Jahre wurde das Gelände an einen Fischverein verpachtet und die entstandenen Teiche wurden mit Nutzfischen besetzt und das übrige Gelände weitgehend sich selbst überlassen. Ab 1978 trat der Deutsche Bund für Vogelschutz (DBV), der heutige Naturschutzbund Deutschland (NABU), als Pächter der Flächen auf. Seitdem wurden regelmäßig Pflegemaßnahmen im Bereich des Natur- und Artenschutzes durchgeführt. 1993 wurde das Gebiet schließlich als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Etwa die Hälfte des NSGs besteht aus
Wald, welcher sich überwiegend aus Laubmischwald zusammensetzt. Als Unterwuchs
findet man hier Heidelbeeren, Hexenkraut und Flattergras. Zudem nutzen Vogelarten wie der Waldlaubsänger und neben dem häufig vorkommenden Buntspecht auch der seltene Kleinspecht die Waldbereiche als
Brutgebiet. Im Schutzgebiet brüten zudem auch der Kuckuck und die Hohltaube. |
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Die vielen Kleingewässer des NSGs bieten zahlreichen Amphibien und Libellen einen Lebensraum. So findet man hier sogar seltene Arten wie die Glänzende Binsenjungfer, die Südliche Binsenjungfer und das Kleine Granatauge. Auch der Kammmolch und der Teichfrosch sind in den Gewässern zu finden. Zudem konnten mehrere Süßwassermollusken nachgewiesen werden. |
Als bemerkenswerte Pflanzenarten
sind unter anderem Arten wie die Teichlinse, Übersehener Wasserschlauch, Fuchs´sches Kanbenkraut, Grünliche Waldhyazinthe, Tannenwedel, Pillenfarn, Flammender Hahnenfuß, Gelb-Segge, Igel-Segge, Schnabel-Segge sowie Natternzunge zu nennen. Arten wie die
Kriech-Weide, Glocken-Heide oder Englischer Ginster zeigen die früher hier
ausgedehnte Heidelandschaft an. |