Größe: 109 ha
Unterschutzstellung: 26.Juli 2004
Das NSG "Boomberge" stellt das bedeutendste
Binnendünengebiet im Kreis Gütersloh dar. Entstanden ist das Gebiet am Ende der
letzten Eiszeit vor mehr als 10.000 Jahren. Durch starke Winde, welche die
leichten Sandpartikel oft kilometerweit mit sich trugen, entstanden die für das
NSG typischen Sandverwehungen, welche mit 80 m über dem Meeresspiegel am
höchsten Punkt besonders imposant erscheinen. Das Schutzgebiet liegt zwischen
Ems und Lutter und ist überwiegend mit Kiefern bewaldet. Seine eingesprengten
Reste von Sandmagerrasen, größeren Vorkommen der gefährdeten Sandsegge , einem
naturnahen Stillgewässer sowie randlich angrenzendem Erlen-Bruchwald und
Feuchtgrünland machen es zu einem besonders attraktiven Schutzgebiet für viele
unterschiedliche Tier- und Pflanzenarten. Neben einem dichten Unterwuchs aus
Brombeere in den Kiefernwäldern findet man auch den für Dünenbereiche typischen
Unterwuchs aus Drahtschmiele, Besenheide und Heidelbeere.
Als Baumart dominiert zwar die Kiefer, in ihrem
Unterstand entwickeln sich jedoch auch ökologisch wertvollere Bereiche aus
Sandbirke und Stieleiche. Neben Wegen und in den Kuppenlagen einzelner Dünen
befinden sich vegetationsarme, freie Bereiche, auf denen sich gut ausgebildete Silbergrasfluren, Sandseggenbestände sowie auf stärker verdichteten Flächen
kleinflächig auch Gesellschaften des Frühen
Schmielenhafers finden lassen. Zusätzlich zu dem naturnahen Kleingewässer
des Gebietes, welches sich aus einer ehemaligen Sandentnahmestelle entwickelte,
schließt im Norden des NSGs ein verlandeter Altarm der Lutter an, in dem ein
Erlenbruchwald stockt. Das Landschaftsbild der restlichen Bereiche der
Lutteraue wird hauptsächlich durch frisches bis feuchtes Grünland geprägt. |
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Als bemerkenswerte Brutvogelarten findet man im Schutzgebiet
den Trauerschnäpper, den Baumpieper, den Fitis, den Gartenrotschwanz
und die Heidelerche. Im Bereich der
Lutter trifft man auf den Zwergtaucher
und die Reiherente. |
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Die Grünlandbereiche des NSGs bieten einen Lebensraum für
zahlreiche Heuschreckenarten wie den Heidegrashüpfer,
die farbenprächtige Sumpfschrecke
und den Verkannten Grashüpfer.
Bemerkenswert ist auch ein Vorkommen seltener Tagfalterarten wie Kleiner Eisvogel und Großer Fuchs. An den Gewässerbereichen finden sich seltene
Libellenarten wie die Blaugrüne
Mosaikjungfer, der Plattbauch und
der Vierfleck. |
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Durch das NSG führen zahlreiche Wege und kleine
Trampelpfade, welche zum Wandern durch die Natur einladen. Ein rücksichtsvolles
Verhalten gegenüber Pflanzen und Tieren trägt dazu bei, das Schutzgebiet in
seiner Vielfältigkeit und Schönheit zu erhalten.
Boomberge Verordnungstext (PDF, 90 KB)
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