Randstreifen entlang von Straßen, Gräben, Feldwegen oder Spazierwegen in Grünanlagen bieten eine gute Möglichkeit für Kommunen, durch eine extensive Bewirtschaftung dieser Flächen den Artenreichtum zu fördern.
In der Realität werden die meisten Weg-, Gräben und Straßenränder aus Kosten- oder/und Personalgründen gemulcht. Ergebnis ist zum einen eine erhöhte Nährstoffzufuhr durch das Liegenlassen des Mahdgutes, zum anderen erschwert die dicke Decke aus Mulch den zumeist konkurrenzschwachen Blütenpflanzen auszutreiben. Ergebnis sind fast überall relativ blütenarme Ränder entlang von Straßen, Gräben, Feldwegen oder in Grünanlagen.
Wegränder können zwar keinen Ersatz für großflächige blüten- und artenreiche Wiesen oder Weideflächen sein, sie können aber eine wichtige Funktion als Bindeglied zwischen solchen Flächen einnehmen. Für Pflanzen und kleinere Tiere dienen sie als naturnaher Lebensraum, größere Tierarten können sie z.B. als Wanderkorridor nutzen.
Aufgrund dieser vielfältigen Funktionen hat die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld in Kooperation mit dem Kreis Gütersloh Wege- und Straßenabschnitte untersucht und ein Kataster von Wegrändern mit guter Naturausstattung, d.h. einem relativ hohen Artenreichtum an vorhandenen Pflanzen, erstellt.
Damit diese arten- und zumeist auch blütenreichen Standorte erhalten bleiben oder aber gefördert werden, ist eine naturnahe Bewirtschaftung erforderlich. Denn solche Flächen sind auch im Kreis Gütersloh bereits relativ selten geworden. Hierbei ist zum Erhalt blütenreicher Wegränder bzw. zur Förderung solcher Flächen nicht nur die Mähtechnik wichtig, sondern auch der Mähzeitpunkt bzw. die Mahdintensität.
Um Alternativen zum herkömmlichen Mulchen vorzustellen fand daher am 16.09.2019 eine Vorführung von Wegesaumpflegegeräten in Ascheloh statt. Hintergrund der Veranstaltung war, dass im Rahmen des Projektes „Vital GT8-Artenreiche Lebensräume“ die Entwicklung eines Gerätes zur Mahd und Aufnahme des Mahdgutes unterstützt werden soll. Die Entwicklung des komplexen Gerätes ist zwar noch nicht vollständig abgeschlossen. Es konnte aber besichtigt werden, ebenso wurden die Funktionen vor Ort erläutert.
Zusätzlich wurde der Brielmaier Kombi Motormäher mit Doppelmesser und Schwader vorgeführt.
Die Vorführung richtete sich vor allem an Praktiker, d.h. Mitarbeiter der kommunalen Bauhöfe, von denen etliche kamen. [...]
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