Feldvogelschutz und Monitoring in Werther und BorgholzhausenDie Feldlerche (Alauda arvensis) gilt seit jeher als Verkünder des Morgens, wenn die Männchen in der Früh hoch über Wiesen und Feldern singen:
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Einst ist sie einer der häufigsten Charaktervögel der offenen Kulturlandschaft gewesen. Heute ist die Feldlerche eine gefährdete Art, für die ohne bereits durchgeführte Schutzmaßnahmen eine höhere Gefährdung zu erwarten ist (SUDMANN et. al 2021).
Die Biologische Station führt gemeinsam mit Flächenbewirtschaftern und Jägern gezielte Schutzmaßnahmen für die Feldlerchen in Werther und Borgholzhausen durch. Begleitend führen wir seit 2006 Erfassungen in den Gebieten durch.
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Ansprechpartnerin ist Conny Oberwelland
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Werther
Ergebnisse des Monitorings 2023
Im Jahr 2023 wurde 32 Brutrevieren der Feldlerche (Alauda arvensis) erfasst. Der Aufwärtstrend der letzten drei Jahre wurde damit fortgeführt und erreicht annähernd das Niveau aus den Jahren 2009 / 2010.
Tabelle 1: Anzahl der Feldlerchenreviere im Untersuchungsgebiet in Werther-Arrode
Als Ursachen für die Bestanderhöhungen können nur Vermutungen angestellt werden. Es ist anzunehmen, dass der Bruterfolg in den Vorjahren sehr hoch gewesen ist. Als einstiger Steppenvogel hat die Feldlerche möglicherweise auch von den außergewöhnlich warmen und niederschlagsarmen Sommern der letzten Jahre profitiert.
Die kleinflächigen Extensivierungsmaßnahmen sind von den
Feldlerchen sowohl zur Anlage ihrer Neststandorte als auch zur Nahrungssuche
angenommen worden.
Mit gezielten Schutzmaßnahmen kann der Bestand der Lerchen
gefördert werden.
Die Biologische Station führt in Werther überdies ein ehrenamtliches Monitoring weiterer Feldvogelarten durch: Das Rebhuhn (Perdix perdix) ist erfreulich häufig und an verschiedenen Standorten gesichtet worden. Die Biostation hat 6 Meldungen von Paaren oder Ketten von Jägern und Vogelfreunden erhalten. Vermutlich sind mindestens 2 Brutpaare in dem Untersuchungsgebiet ansässig. |
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Tabelle 2: Liste der nachgewiesenen Vogelarten in Werther-Arrode im Jahr 2023
Auf der Dinkelfläche in weiter Reihe (Hof Maaß, Werther) wurde im März ein Kiebitz gesichtet. | Die Erfassungen in Werther erfolgen mit dem Rad. |
Borgholzhausen
Ergebnisse des Monitorings 2023
Tabelle 3: Anzahl der Feldlerchenreviere im Untersuchungsgebiet in Borgholzhausen-Kleekamp/Berghausen
Mit diesem erfreulichen Ergebnis erfolgte eine Zunahme von 10 % gegenüber dem Vorjahr. Die Populationsdichte erreichte wieder das relativ hohe Niveau von 2008 / 2009 und es lässt sich feststellen, dass eine leicht positive Bestandsentwicklung erfolgt.
Auch in Borgholzhausen hat ein Landwirt Getreide in weitere Reihe als kleinflächige Extensivierungsmaßnahme angelegt. Der Aufwuchs des Wintergetreides steht wesentlich lückiger als auf der restlichen Fläche. Insbesondere Feldlerchen, die als einstige Steppenvögel niedrige und lückige Vegetation für die Anlage ihrer Neststandorte benötigen, profitieren von dieser Maßnahme. Zwei Brutpaare wurden bei dem Monitoring hier nachgewiesen. |
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Quelle
Stefan R. Sudmann, Michael Schmitz, Christoph Grüneberg, Peter Herkenrath, Michael M. Jöbges, Tobias Mika, Klaus Nottmeyer, Kathrin Schidelko, Werner Schubert & Darius Stiels (2021): Rote Liste der Brutvogelarten Nordrhein-Westfalens, 7. Fassung, Charadrius 57 (publiziert November 2023), Heft 3–4 : 75–130.
Blühaspekt von Klatschmohn und Kornblume im Getreidefeld an der Schlossstraße in unmittelbarer Nähe vom Böckstiegel Museum in Werther.
Siehe auch: Feldvogelschutz mit Monitoring Ergebnisse vom Fe... Feldvogel-Monitor... |