Dank der Förderung durch denNABU - |
Live beim Siebenschläfer: Der NABU Stadtverband Leverkusen bietet mit seiner Live-Webcam Einblick in zwei Meisen-Nistkästen, in denen Siebenschläfer ihre Jungen groß ziehen. Die sechs Jungen im ersten Kasten kamen am 15. Juli zur Welt; die Jungen im zweiten Kasten am 25. Juli. Die Kameras übertragen von 7.00 bis 23.00 Uhr live aus den Bruthöhlen (Live-Stream wird nach 12 Minuten gekappt). |
Der SiebenschläferDer Siebenschläfer (Glis glis) ähnelt mit seinem buschigen Schwanz einem kleinen Eichhörnchen. Doch gehört er zu der Familie der Bilche (Gliridae), auch Schläfer oder Schlafmäuse genannt. Sein Rückenfell ist grau, der Bauch weiß, die dunkel umrandeten Augen sind schwarz und groß, die Ohren klein und rundlich. Aus seinem Winterschlaf erwacht der Siebenschläfer im Mai, doch zu Gesicht bekommt man den nachtaktiven Bilch eigentlich nicht. Dafür sind ihre charakteristischen Rufe insbesondere zur Paarungszeit im Mai weit zu hören: mit lauten Pfeif- und Quieklauten werben die stimmfreudigen Männchen um die Weibchen. Im August / September kommen 4 – 6 Junge zur Welt, allerdings nur, wenn das Nahrungsangebot gut ist. Ansonsten kann es großräumig und auch während mehrerer Jahre hintereinander zu einem Ausfall der Fortpflanzung kommen. |
Bild: M. Hötzel |
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LebensraumDer Siebenschläfer bevorzugt als Lebensraum großflächige, alte Buchen- und Eichenwälder mit einer ausgeprägten Strauchschicht und einem hohen Alt- oder Totholzanteil. Die Baumhöhlen in den alten und abgestorbenen Laubbäumen bieten den kleinen Bilchen Unterschlupfmöglichkeiten während des Tages. Zudem ziehen sie in den Höhlen ihre Jungen auf, für die sie ein Nest aus Blättern, Moos, Farnen und Haaren bauen. Reine Nadelwälder werden weitgehend gemieden. Wichtig ist außerdem eine gute Nahrungsverfügbarkeit. Schläfer nehmen viel Nahrung zu sich, was sie in Form von Fett am Bauch und Nacken speichern. Im Frühjahr frisst der Siebenschläfer überwiegend Knospen und Blätter, im Sommer Früchte und im Herbst Pilze, Beeren und Nüsse. Außerdem verspeist er Weichtiere und Insekten, als adultes Tier auch Vogeleier und Jungvögel. Den Winterschlaf verbringt der kleine Schläfer in Erdhöhlen oder auch in unterirdische Spalten von Kalkvorkommen. |
GefährdungDie Zerschneidung von Waldgebieten durch Straßen- und Siedlungsbau sowie der zunehmende Anbau monotoner Fichtenwälder stellen für Waldarten wie den Siebenschläfer einen Lebensraumverlust dar. Bereits 50 m gehölzfreie Flächen sind unüberwindbare Barrieren und führen damit zur Isolation von Populationen. Zudem bereitet der Mangel an Baumhöhlen und an ausreichend Nahrung dem Siebenschläfer in intensiv forstlich bewirtschafteten Wäldern Probleme. |
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Bild: H. Meinig Bild: H. Meinig |
Förderung des SiebenschläfersDer Teutoburger Wald in Borgholzhausen an der Grenze zu Niedersachsen gehört zu dem Randbereich des Verbreitungsgebietes des streng geschützten Siebenschläfers in Nordwest-Deutschland. Der Sicherung des Bestandes kommt daher hier eine besondere Bedeutung zu. Die Biologische Station 2015 / 2016 ein Schutzprojekt für den Siebenschläfer durchgeführt. Dabei haben wir mit Hilfe von Wildkameras in Kombination von Lockstoffen (Früchten) das Vorkommen der Siebenschläfer überprüft. Lesen Sie hier mehr zu unserem Monitoring! Positive Erfahrungen mit dieser Untersuchungsmethode haben wir bereits bei unserer Untersuchung zum Vorkommen vom Baummarder gesammelt. Weiterhin haben wir 52 Holzkästen, so genannte Kobel, für den Siebenschläfer aufgehängt. Mit diesen kleinen Kästen sollen dem kleinen Schläfer zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten geboten und die Lebensraumbedingungen verbessert werden. Die Kobel werden regelmäßig auf Besatz kontrolliert. Lesen Sie hier mehr zu
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