Unter dem Begriff "Wiesenvögel" werden Vogelarten zusammengefasst, die ihre Hauptvorkommen in landwirtschaftlich genutztem Grünland haben. In den feuchten Niederungsbereichen des Kreises Gütersloh wurden früher ausgedehnte Flächen als Wiesen oder Weideland genutzt und überwiegend extensiv, d.h. ohne starke Düngung, mit geringem Viehbesatz und später Mahd bewirtschaftet. Arten wie Großer Brachvogel, Kiebitz,Uferschnepfe und Bekassine fanden dort einen geeigneten Lebensraum vor und auch der Steinkauz kann im weiteren Sinne zu dieser Gruppe gezählt werden.
Bereits seit 1989 führt die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld im Kreis Gütersloh und der Stadt Bielefeld jährlich Bestandserfassungen ausgewählter Wiesenvogelarten durch. Nur über regelmäßige Zählungen sind verlässliche Aussagen über die Bestandstrends dieser Arten möglich. In jeweils 3-jährigem Turnus werden Kiebitz und Austernfischer, Steinkauz sowie Großer Brachvogel, Uferschnepfe und Bekassine erfasst
Die Kartierarbeiten auf einer Gesamtfläche von mehr als 1200 km2 wären - besonders bei dem noch weit verbreiteten Kiebitz - ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Wiesenvogel-Arbeitsgruppe der Biologischen Station, die seit 1989 aktiv ist, nicht zu bewältigen.