Lage: südlich der Stadt Versmold im Niederungsbereich von Ziegenbach, Aabach und Hessel
Größe: 265 ha
Unterschutzstellung: 28.02.2012
Das NSG "Versmolder Bruch" wurde bereits im Jahr
1990 ausgewiesen, im Jahr 2012 wurden allerdings im Zuge einer Neuausweisung
der ursprünglichen Fläche zusätzliche 19,2 ha hinzugefügt. Bei den neuen
Flächen handelt es sich überwiegend um Ausgleichsflächen am Aabach und an der
Kläranlage sowie um eine Ackerfläche im Bereich der Mündung der Neuen Hessel in
die Alte Hessel östlich der Rebhuhnstraße. Mit seinen nun insgesamt 265 ha ist
es das drittgrößte Feuchtwiesen-Schutzgebiet im Kreis Gütersloh.
Das Landschaftsbild des NSG wird bestimmt durch ausgedehnte
Wiesen- und Weideflächen, welche im Niederungsbereich von Aabach, Ziegenbach
und Hessel liegen. Das gesamte Schutzgebiet gliedert sich in zwei
unterschiedlich Bereiche, die sich in ihrem Erscheinungsbild deutlich
voneinander unterscheiden. Der Westteil des Gebietes wird hauptsächlich durch
extensiv genutzte, offene Wiesenflächen, welche nur durch einzelne
Gehölzstrukturen unterbrochen werden, dominiert. Es zeigt sich hier ein sehr
ausgedehnter, offener Landschaftscharakter. Der östliche Oesterweger Teil
besteht dagegen überwiegend aus beweidetem, extensiv genutzten Grünland, dass
durch Hecken, Baumreihen und gehölzgesäumte Gräben sowie von teilweise feuchten
Feldgehölzen und Einzelbäumen recht kleinräumig gekammert wird. Etwa durch die
Mitte des NSGs verläuft in nordwestlicher Richtung eine Bahnstrecke, im
westlichen Teil führt eine relativ viel befahrene Gemeindestraße
(Rebhuhnstraße) in Nord-Süd-Richtung durch das NSG.
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Im Laufe der letzten Jahre wurden insgesamt 28 Kleingewässer angelegt, welche sich zu prägenden Landschaftselementen entwickelt haben. Sie stellen sowohl hinsichtlich der Flora als auch der Fauna äußerst wertvolle, artenreiche Biotope dar. Zusammen mit den im Gebiet vorhandenen Gräben und Fließgewässern tragen sie wesentlich zum Artenreichtum des Gebietes bei. Bemerkenswert sind die Schlammflächen, welche sich im Sommer bei Niedrigwasser am Ziegenbach bilden. Sie stellen einen wichtigen Rast- und Nahrungsplatz für Watvögel dar. Auch für Libellen und Amphibien bilden die zahlreichen Gewässer einen Lebensraum. So wurden im NSG insgesamt 25 Libellenarten nachgewiesen, darunter drei Arten der landesweiten Roten Liste sowie vier Arten der Vorwarnliste. So findet man hier die seltene Kleine Mosaikjungfer, die Glänzende Binsenjungfer, die Kleine Pechlibelle, die Schwarze Heidelibelle und den Plattbauch. |
Auch zahlreiche Schmetterlinge sind im NSG zu finden. So
wurden bisher 20 verschiedene Tagfalterarten nachgewiesen, darunter die
landesweit gefährdeten Arten Goldene Acht
und Kleiner Perlmutterfalter. Als
Art der Vorwarnliste findet man hier den Kleinen
Heufalter.
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Die Feuchtwiesen bieten typischen hygrophilen Heuschreckenarten einen Lebensraum. Es konnten insgesamt 15 Heuschreckenarten, darunter drei Arten der Roten Liste für NRW sowie eine Art der Vorwarnliste nachgewiesen werden. Hierzu gehören der Sumpf-Grashüpfer, die farbenfrohe Sumpfschrecke und der Verkannte Grashüpfer. |
Eine sehr große Bedeutung erfährt das NSG auch durch das
Auftreten an zahlreichen gefährdeten Vogelarten. So brüten hier regelmäßig zehn
Paare des Große Brachvogels und auch
der Kiebitz und das Schwarzkehlchen nutzen das Schutzgebiet
zur Brut und Aufzucht ihrer Jungen. Desweiteren findet man im Schutzgebiet
seltene Arten wie die Feldlerche,
den Baumpieper, die Rohrweihe, das Rebhuhn und auch den gefährdeten Baumfalken. Am Ziegenbach und an den Blänken des Gebietes entdeckt
man Schnatterenten, Pfeif- und Krickenten, Grau- und Kanadagans,
aber auch Blässgänse und Saatgänse. Als für den Besucher besonders
attraktive Arten lassen sich hier auch der auffällige Silberreiher, der Kranich
und sogar der Schwarzstorch beobachten. |
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Versmolder Bruch Lage des Gebietes (Luftbild) (PDF, 1013 KB)
Versmolder Bruch Verordnungstext (PDF, 1406 KB)
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