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Naturschutzgebiet Erlenbruch und Schlosswiesen Rheda

Lage: in Rheda zwischen Schloss und Autobahn A2

Größe: 26 ha

Unterschutzstellung: 08.07.1987

Das Naturschutzgebiet „Erlenbruch und Schlosswiesen Rheda“ liegt inmitten des Stadtteils Rheda und umfasst insgesamt 26 ha. Durch die urbane Lage kann das Schutzgebiet jederzeit von Besuchern zu einem Spaziergang oder einer Fahrradtour genutzt werden und gilt als Naherholungsgebiet für Groß und Klein. Das Herzstück des Gebietes ist das erstmals im Jahr 1170 erwähnte Wasserschloss Rheda. Das Landschaftsbild des NSGs ist geprägt durch Feuchtwiesen und einen Erlenbruchwald. Insgesamt herrscht ein sehr hoher Grundwasserstand vor, welcher auf einem künstlichen Anstau der Ems beruht und unter anderem für den Erhalt des Schlosses zwingend erforderlich ist, da die Eichenpfähle, auf denen das Schloss erbaut wurde, nicht mit Sauerstoff in Kontakt treten dürfen, da sie sonst verfaulen würden. Anstelle des nun vorzufindenden Feuchtwaldes waren dem Schloss in früherer Zeit die sogenannten Bleichwiesen vorgelagert. Hier wurden Leinenstoffe im Wasser der Bleichgräben gewaschen und anschließend zum Trocknen auf den nahe liegenden Wiesen ausgelegt, bis man durch den Einfluss des Sonnenlichts die gewünschte farbliche Qualität des Leinens erreicht hatte.




Nach Aufgabe dieser Bleichwiesen wurden Pappeln aufgeforstet und die Roterle trat natürlich hinzu. Leider musste ein Großteil der Erlen gefällt werden, da diese von einem Pilz befallen wurden. Neben den Erlenbeständen wachsen hier noch Faulbaum, Haselnuss, Hartriegel und verschiedene Weidenarten sowie unterschiedliche Seggen wie Wundersegge und Wasserfeder im Bruchwald. Im Frühjahr bilden Sumpf-Dotterblume, Scharbockskraut und Schwertlilie  auf den Feuchtwiesen einen wunderschön anzusehenden gelben Blütenteppich. Zudem wachsen auf den Schlosswiesen die Kuckucks-Lichtnelke, Habichtskraut, Ehrenpreis und Wiesenkerbel.














Mit dem Kuckuck und der Nachtigall sowie dem Feldschwirl konnten drei Arten der aktuellen Roten Liste von NRW nachgewiesen werden. Das Mosaik aus einzelnen Gehölzen, Hochstauden und Wiesenbereichen entspricht in hohem Maße den Lebensraumansprüchen vor allem des Feldschwirls, welcher im Kreis Gütersloh nur noch sehr selten vorkommt. Vom Sturm umgekippte Bäume bieten mit ihren Wurzeltellern dem Eisvogel Brutmöglichkeiten, welcher an der nahe gelegenen Ems seine Fischnahrung findet.

Zudem wurden im NSG elf Heuschreckenarten nachgewiesen, darunter zwei Rote Liste Arten und zwei Arten der Vorwarnliste. So kommt im Schutzgebiet der landesweit stark gefährdete Sumpf-Grashüpfer vor sowie auch die seltene Sumpfschrecke. Entlang der binsenreichen Gräben östlich der Ems findet sich ein großes Vorkommen der Kurzflügeligen Schwertschrecke. Vereinzelt ist hier auch die Säbel-Dornschrecke anzutreffen. Eine Besonderheit des NSGs ist das Auftreten der Zwitscherschrecke, eine Art, die in allen anderen Feuchtwiesenschutzgebieten fehlt. Es handelt sich hierbei um eine nahe Verwandte des Grünen Heupferdes.
 



Durch den hohen Grundwasserstand bietet das NSG auch zahlreichen Libellenarten einen Lebensraum. Insgesamt konnten 13 Libellenarten nachgewiesen werden. Hierzu gehören die Gebänderte Prachtlibelle, ihre gefährdete Schwesterart die Blauflügel-Prachtlibelle, die Gemeine Federlibelle, die Glänzende Smaragdlibelle und der Südliche Blaupfeil.


Für den interessierten Besucher findet sich am Schloss Rheda ein gut ausgebautes Wegenetz, zudem verbindet ein breiter Spazierweg das NSG mit dem Emsauenpark in Wiedenbrück.

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