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Naturschutzgebiet Hühnermoor
 

Das Hühnermoor 

einziges Hochmoor des Kreises Gütersloh


Lage: östlich von Marienfeld an der Lutter

Größe: 8,6 ha

seit 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen


Gebietsbeschreibung

Das Hühnermoor liegt in einer zu- und abflusslosen Sandmulde, die im Norden und Süden durch zwei etwa 1-2 m hohe Dünenrücken begrenzt wird. Es ist über Jahrhunderte aufgewachsen und hat in dieser Zeit eine tiefe Torfschicht aufgebaut.

Bis 1925 wurde hier noch Torf zur Brennstoffgewinnung abgebaut. Seither konnte es sich regenerieren, erkennbar am Aufwachsen von jungen Torfmoosen.

Heute ist es das einzig noch erhaltene Hochmoor des Kreises Gütersloh und weist eine typische Hochmoorvegetation auf. Hierzu gehören die großflächig ausgebildeten Torfmoos-Schwingrasen, u. a. mit den typischen Arten der Hochmoore wie Moosbeere, Rundblättriger Sonnentau und Wollgräsern.


 

Bei diesem Luftbild sind die Sonnentau-Bestände als rote Teppiche und die Rauschbeere als blaugraue Flecken schön zu erkennen. Umgeben ist das Moor von Kiefernmischwald mit Kiefern, Eichen und Birken. Im Randbereich sowie an der Westseite kommt ein Birkenmoorwald vor.Hierbei handelt es sich um einen FFH-Lebensraumtyp.


Flora



Pilze

Das Moor bietet auch zahlreichen hoch spezialisierten Pilzen einen Lebensraum, wie z.B. dem Weißflockigen Sumpf-Häubling.



Fauna

Einen unersetzlichen Lebensraum finden im Hühnermoor auch etliche bedrohte Tierarten. Hierzu gehören u.a. zahlreiche Libellen, aber auch seltene Heuschrecken wie die Sumpfschrecke.


Bemerkenswert ist auch die hohe Anzahl von Waldeidechsen.


Pflege

Die wertvollen Moorflächen werden seit über 10 Jahren von der Biologischen Station durch regelmäßige Entkusselung, d.h. dem Zurückdrängen von aufkommenden jungen Gehölzen, offengehalten.


Aktuelle Maßnahmen im Hühnermoor

https://www.kreis-guetersloh.de/themen/umwelt/landschafts-und-naturschutzgebiete/nsg-huehnermoor/

Bereits seit vielen Jahren leidet das  Hühnermoor aufgrund des Klimawandels mit deutlich geringeren Niederschlägen unter Wassermangel. Da ein Hochmoor nicht mit dem Grundwasser in Verbindung steht, sondern nur von Regenwasser gespeist wird, ist es zum Erhalt des Moores wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, die den Wasserstand hoch halten.

Der Kreis Gütersloh hat zu diesem Zweck in Abstimmung mit Fachleuten beschlossen, zum einen einen Entwässerungsgraben im Südwesten zu verschließen, zum anderen am Rand des Moores stehende Bäume zu fällen, da diese mit ihren Wurzeln dem Moor zuviel Wasser entziehen. Zudem gelangen über das Laub der Bäume zuviele Nährstoffe ins Moor, die Arten wie die Flatter-Binse zu Lasten der Hochmoorvegetation fördern.

Moore sind Offenlandlebensräume und keine Waldbiotope. Will man das Hochmoor als einziges Hochmoor des Kreises Gütersloh erhalten, sind diese Maßnahmen zum Erhalt des Wasserstandes erforderlich und werden so auch in anderen Hochmoorregionen von Deutschland durchgeführt.





Kontakt
Anschrift
Biologische Station Gütersloh/Bielefeld
Niederheide 63,
33659 Bielefeld

Tel.: 05209 / 980101
Fax: 05209 / 980102

E-Mail
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