Lage: Südlich der Stadt Rietberg im Bereich des Ems
Größe: 50,3 ha
Unterschutzstellung: 22.11.1996
Die Rietberger Fischteiche sind
eine kulturhistorische Besonderheit, deren Geschichte bis in das 15.
Jahrhundert zurückgeht. Anstelle des heutigen Gutshofes befand sich dort das
Renaissance - Schloss Eden mit seinen Gräften. Ab 1900 wurden weitere Teiche angelegt
und es entstand auf einer Fläche von 50 Hektar eine Zuchtanlage für Karpfen und
Schleien. Diese wurde mittlerweile weitestgehend eingestellt, sodass sich die
Teiche im Laufe der Jahre zu wertvollen Biotopen für den Natur- und Artenschutz
entwickelt haben. An den insgesamt 25 Gewässern unterschiedlicher Größe und
Wassertiefe entwickelten sich Sumpfzonen und Röhrichtgürtel sowie eine große
Vielfalt an Wasserpflanzen. Auf den offenen Wasserflächen haben sich
Schwimmblattpflanzen wie die See- und Teichrose angesiedelt. Viele Wasservögel
nutzen das Schilfröhricht und die Bereiche mit den Großseggen zum Nisten,
Brüten und Aufziehen ihrer Jungen.
Die Rietberger Fischteiche stellen einen attraktiven
Lebensraum für viele seltene Tierarten, das Gebiet ist jedoch vor allem bekannt
für seine reiche Vogelwelt. So brüten im NSG Zwergtaucher, Rohrweihe,
Tafel- und Löffelente sowie die Wasserralle.
Seit einigen Jahren ist zudem auch die Rohrdommel
wieder dort anzutreffen. Zu den Zugzeiten rasten viele Enten- und Watvögel und
sogar der Fischadler im NSG. Zudem
haben die Rietberger Fischteiche eine wichtige Funktion als Nahrungsgebiet für
den Eisvogel |
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Neben den Vögeln sind
auch andere Tiergruppen zahlreich vertreten. So wurden bisher 30 Libellenarten (darunter
auch die seltene Fledermaus -
Azurjungfer) und 63 Schnecken-
und Muschelarten nachgewiesen. Zudem hat in den Rietberger Fischteichen der
stark gefährdete Moorfrosch sein
letztes Vorkommen im Kreis Gütersloh. |
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Das NSG stellt auch
aufgrund seiner Vielfalt an Pflanzenarten eine Besonderheit der Region dar.
Durch Untersuchungen der Biologischen Station konnten insgesamt 368 Arten
nachgewiesen werden. Darunter befinden sich 42 gefährdete Pflanzenarten.
Besonders auffällig sind die Seerosengesellschaften, die in den Sommermonaten
einige Teiche in einen wunderschön anzusehenden Blütenteppich verwandeln. |
Neben
der Weißen Seerose und der Gelben Teichrose kommt ebenfalls die
seltene Seekanne im NSG vor. Um 1990 wurden sechs Teiche entschlammt,
wobei der Aushub in den fünf nördlich des Gutes gelegenen, entschlammten
Teichen zu Inseln aufgeschüttet wurde. Diese Schlammböden sind botanisch
besonders wertvoll, denn nur dort kommen noch kleine und unscheinbare Arten wie
der Schlammling und der Dreimännige Tännel vor. |
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Das NSG befindet sich in Privatbesitz und ist für die
Öffentlichkeit nicht zugänglich. Jedoch befindet sich am südlichen Emsdamm am
Rande des Gebietes eine Aussichtsplattform sowie einige Infotafeln. Hier hat
man einen schönen Überblick über die Teiche und die einzelnen Vegetationszonen,
mit ein wenig Geduld lassen sich auch die zahlreichen Wasservögel beobachten.
Rietberger Fischteiche Lage des Gebietes (Luftbild) (PDF, 860 KB)
Rietberger Fischteiche Verordnungstext (PDF, 60 KB)