Die Biologische Station hat gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde vom Kreis Gütersloh Vereinbarungen mit Bewirtschaftern von Brutflächen der Feldlerchen in Werther und Borgholzhausen abgeschlossen. Mit Hilfe von kleinflächigen Extensivierungsmaßnahmen sollen die Lebensraumbedingungen für die Feldvögel verbessert werden, um die Bestände zu stabilisieren. Die Bestände der Feldlerchen in den beiden den Schwerpunktgebieten im Kreis Gütersloh werden durch Erfassungen seit 2006 überprüft. Ansprechpartnerin: Conny Oberwelland | |
Werther
Im Jahr 2022 wurde die erfreulich hohe Anzahl von 29 Brutrevieren der Feldlerche (Alauda arvensis) in Werther-Arrode bestätigt.
Die Zunahme gegenüber dem vorangegangenen Jahr 2020 beträgt 45 %, gegenüber den Jahren 2018 und 2019 sogar über 100 %.
Tabelle 1: Anzahl der Feldlerchen-Reviere im Untersuchungsgebiet in Werther-Arrode
Die kleinflächigen Extensivierungsmaßnahmen werden
von den Feldlerchen sowohl
zur Anlage ihrer Neststandorte als auch zur Nahrungssuche angenommen.
Die Biologische Station führt in Werther überdies ehrenamtlich ein Monitoring weiterer Feldvogelarten durch:
Erfreulich war ein Nachweis und mehrere Meldungen vom Rebhuhn (Perdix perdix) an vier verschiedenen Flächen im Untersuchungsgebiet. Es ist anzunehmen, dass mindestens zwei Brutpaare sich angesiedelt haben. Das Rebhuhn hat in den letzten Jahren sehr starke Bestandeinbrüche erfahren und wird in der Roten Liste NRW (Grüneberg et al. 2016) als „stark gefährdet“ eingestuft. Zudem wurden auf zwei Flächen die Wachtel (Coturnix coturnix) nachgewiesen. Da die Männchen zur Brutzeit gerufen haben, ist anzunehmen, dass es sich um zwei Brutpaare handelte. Die Wachtel besiedelt offene, gehölzarme Feld- und Wiesenlandschaften. Als Brutbiotope bevorzugt sie Ackerbrachen, Klee- oder Sommergetreidefelder und extensiv genutzte Wiesen. Die Wachtel wird in der Roten Liste NRW (2016) ebensfalls als "stark gefährdet" geführt. | Offene und strukturreiche Kulturlandschaftsbereiche stellen attraktive Lebensräume für das Rebhuhn dar. Die Wachtel ist der kleinste Hühnervogel in Europa, der sehr im Verborgenen lebt. (Bild: Bernhard Walter) |
Tabelle 2: Liste der nachgewiesenen Vogelarten in Werther-Arrode im Jahr 2022
Borgholzhausen
Auch in Borgholzhausen-Kleekamp/-Berghausen ist ein Feldlerchen-Schwerpunktgebiet im Kreis Gütersloh. Seit 2022 werden in dem Gebiet wieder Schutzmaßnahmen für die Feldvögel durch einen ortsansässigen Landwirt umgesetzt.
Die Biologische Station führt begleitend ein Monitoring der Feldlerchenpopulation durch:
Von 2005 bis 2009 verzeichnete sich gemäß dem bundesweiten Trend eine Bestandsabnahme in dem Gebiet mit einer Erholung im Jahr 2010. Gegenüber 2005 hatte sich die Anzahl der Brutreviere im Jahr 2018 jedoch halbiert.
Um so erfreulicher sind die Ergebnisse von dem Monitoring 2022, die auf eine Erholung des Bestandes mit zumindest 29 Brutpaaren hinweist (die Zunahme gegenüber 2018 liegt bei 20 %).
Tabelle 2: Anzahl der Feldlerchen-Reviere im Untersuchungsgebiet in Borgholzhausen
Auch hier das Fazit: Feldlerchen nehmen geeignete Schutzmaßnahmen sehr gut an.
Literatur
Grüneberg, C., S. R. Sudmann, F. Herhaus, P. Herkenrath, M. M. Jöbges, H. König, K. Nottmeyer, K. Schidelko, M. Schmitz, W. Schubert, D. Stiels J. Weiss (2016): Rote Liste der Brutvogelarten Nordrhein-Westfalens, 6. Fassung. Charadrius 52, Heft 1-2: 1-66.
Schutzmaßnahme in Borgholzhausen-Kleekamp 2022: Mit der weiten Reihe steht das Wintergetreide deutlich lückiger und bietet dem einstigen Steppenvogel gute Brutbedingungen. Aufgrund des Verzichtes auf eine Beikrautregulierung etablieren sich blütenreiche Ackerkräuter, die den Feldvögeln mit ihrem Insektenreichtum eine gute Nahrungsgrundlage bieten.
Siehe auch: Feldvogelschutz mit Monitoring Feldvogelmonitori... Feldvogel-Monitor... |